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Vom Himmel hoch – Weihnachten in deutschen Stuben

Weihnachten in deutschen Stuben
30.10.2012
Tatsächlich ist es erstaunlich, welche der Weihnachtsbräuche auf Überlieferungen zurückgreifen, die vor allem im bürgerlichen Zeitalter in deutschen Stuben geprägt wurden. Der Weihnachtsbaum zum Beispiel, obschon um 1605 erstmals im elsässischen Strassburg gesichtet, gehörte bereits im späten 18.Jahrhundert in vielen Haushalten zum Inventar der Weihnachtstage und wanderte von dort aus reich geschmückt im Traditionsgepäck der Emigranten der folgenden Jahrzehnte in die ganze Welt aus. Dass der einst von Luther geprägte Weihnachtsmann nun mit seiner roten Kutte und dem weißen Rauschebart im kulturellen Gedächtnis verankert ist, war wiederum die Erfindung des Rheinländers Thomas Nast. Auf dessen Zeichnungen von 1863 bezog sich die Werbekampagne der Coca Cola Company, die mehr als ein halbes Jahrhundert später Santa Claus in der heute bekannten Form popularisierte.

Besinnliche Melodien

Vor allem aber war es die Musik, die in die Welt zog. Die „Stille Nacht“ des Franz Gruber beispielsweise erklang erstmals 1818 in einer Christmette und entwickelte sich seitdem zum wahrscheinlich bekanntesten Weihnachtslied überhaupt. „Kommet ihr Hirten“ brachte im 19.Jahrhundert der inzwischen fest vergessene Karl Riedel zu Papier und Eduard Ebel erdachte um 1900 den Klassiker „Leise rieselt der Schnee“. Manch einer ließ sich aber auch von auswärts inspirieren. So basiert das beschauliche „Oh du fröhliche“ von Johannes Daniel Falk eigentlich auf einem sizilianischen Fischerlied. Seinen Weg in das weihnachtliche Liederbuch fand es trotzdem.

Stars von Fritz Wunderlich bis James Last

Und das schlägt die Compilation „Weihnachten in deutschen Stuben“ mit vielen Klassikern und einigen Überraschungen auf. Denn die liebevoll gestaltete Zusammenstellung versammelt nicht nur die bekannten Melodien, sondern auch Händels „Pifa“ aus dem „Messias“, Bachs „Ich steh an deiner Krippen hier“ oder Lieder wie „Es wird scho glei dumpa“ unter einem Dach. Berühmte Ensembles wie der Leipziger Thomanerchor, die Wiener Sängerknaben oder das London Symphony Orchestra treffen auf große Stimmen von Fritz Wunderlich, Peter Schreier oder Hermann Prey, werden aber auch von Peter Alexander, Nana Mouskouri oder der Trapp Familie gerahmt. „Weihnachten in deutschen Stuben“ ist daher eine besondere Zusammenstellung, die in der Musik alle die Grenzen hinter sich lässt, die den irdischen Alltag sonst reglementieren.

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