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Tiefe Trauer um Dmitri Hvorostovsky

Dmitri Hvorostovsky
© Alex Molchanovsky
30.11.2017
Manche Menschen erlangen schon zu Lebzeiten Legenden-Status. Der russische Bariton Dmitri Hvorostovsky gehörte dazu. Der Sänger mit den schulterlangen weißen Haaren und der warm strömenden Stimme zählte auf den Opernbühnen dieser Welt zu den charismatischsten und vielseitigsten Persönlichkeiten und wie nur wenige vermochte er die Zuhörer mit seiner musikalischen Brillanz und seiner menschlichen Ausdruckskraft tief zu berühren.

Von Krasnojarsk auf die großen Bühnen der Welt

Dmitri Hvorostovsky wurde 1962 in der sibirischen Stadt Krasnojarsk geboren und entdeckte schon früh seine Liebe zum Gesang. Nachdem er in seiner Geburtsstadt eine klassische Ausbildung erhalten hatte, gewann er im Jahr 1989 den Cardiff Wettbewerb – ein wahrlich bahnbrechender Erfolg, der Hvorostovsky binnen weniger Jahre international berühmt machte und ihm Engagements an den verschiedensten großen Opernhäusern einbrachte. So sang der Bariton unter anderem an der New Yorker Metropolitan Opera, der Wiener Staatsoper und der Staatsoper in Berlin; zudem war er regelmäßig bei großen Festivals wie den Salzburger Festspielen zu Gast.

Charakterdarsteller und Herzensmusiker

Ganz gleich, ob er Eugen Onegin verkörperte, den Grafen Almaviva oder den Figaro, ganz gleich, ob er Liederabende gab oder bei Galas zu Gast war: Dmitri Hvorostovsky begab sich mit kompromissloser Hingabe in seine Rollen hinein und überzeugte mit einer faszinierend dichten Interpretation und einer immensen schauspielerischen Präsenz. Mit seiner leuchtend warmen Baritonstimme, mit der er fließend die Register wechselte, zog Hvorostovsky unmittelbar in den Bann und bereicherte auch etliche Aufnahmen bei Decca und Deutsche Grammophon.
Nun ist Dmitri Hvorostovsky im Alter von nur 55 Jahren seinem Krebsleiden erlegen. Sein Legendenstatus aber dauert an.

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