Was bleibt, haben wir in der letzten Woche vorgestellt. Nun aber die Frage: was steht zu erwarten in den kommenden Monaten an spannenden und interessanten Musikproduktionen des Gelblabels? Sie werden sicher verstehen, dass wir nicht “all unser Pulver vorab verschießen” wollen und uns daher erlauben, nur auf einige wenige Neuveröffentlichungen hinzuweisen.
Das Jahr beginnt bei uns monumental, um nicht zu sagen gigantisch: im Januar veröffentlicht der kanadische Dirigent
Yannick Nézet-Séguin mit seinem
Philadelphia Orchestra und einer illustren Schar an Solistinnen und Solisten seine Interpretation von
Gustav Mahlers berühmter 8. Sinfonie, der sogenannten “Sinfonie der Tausend”, mit dem berühmten Schlussteil aus Goethes “Faust”! Dieses Stück ist und bleibt eine Herausforderung für Interpretinnen und Interpreten ebenso wie für die Zuhörerinnen und Zuhörer. Aber: wer einmal dem Reiz dieses alle Dimensionen sprengenden Opus magnum Mahlers erlegen ist, wird sich dem nie wieder entziehen können! Sie glauben mir nicht? Dann machen Sie doch einfach mal die Probe aufs Exempel!
Der Februar dann hat es bereits in sich: mit
Daniel Hopes neuem Album “
Belle Èpoque” präsentiert der vielseitige Geiger sein neues Albumprojekt und stellt es ab dem 29. Februar auf einer ausgedehnten Deutschland-Tournee vor. Auf der anderen Seite unseres diskographischen Spektrums wiederum erscheint das Deutsche Grammophon-Debüt einer der angesagtesten Musikerinnen unserer Zeit, wenn
Agnes Obel ihr Album “
Myopia” parallel zu ihrer Europa-Tournee mit Start am 24. Februar in Oslo. Und als hochinteressantes eAlbum, also nur digital verfügbar, erscheint ein Album “
Adès conducts Adès” mit der Welterst-Liveeinspielung von
Thomas Adès' Klavierkonzert und dem Pianisten der Uraufführung,
Kirill Gerstein, sowie der ebenfalls diskographischen Weltpremiere von Adès' Totentanz!
Auch der März lässt sich in Sachen spannender Veröffentlichungen keineswegs lumpen und möchte dem Februar gern Konkurrenz machen: mit dem Auftakt des
Matthias Goerne-Liedprojektes zum Beispiel. Gemeinsam mit dem kanadischen Pianisten
Jan Lisiecki eröffnen sie den Reigen von vier Liedprogrammen in den kommenden Jahren mit… natürlich, Beethoven! Wem sonst im Jubiläumsjahr seines 250. Geburtstages! Nicht minder spannend, aber scheint’s von einem anderen musikalischen Planeten, das Album von
Roger und Brian Eno “
Mixing Colors” – eine kleine Sensation auf dem Gelblabel! Mit
Rudolf Buchbinder betritt eine Legende an den schwarz-weißen Tasten das Gelblabel und legt als Debüt eine neue, konzeptionell sehr eigenwillige Aufnahme der “
Diabellivariationen” von
Ludwig van Beethoven vor – gespickt mit Neukompositionen von u.a.
Max Richter,
Jörg Widman,
Krzysztof Penderecki und
Tan Dun. Und last but not least das neue, mit Spannung erwartete Album von
Víkingur Ólafsson mit Musik von “
Rameau & Debussy” – die Ólafsson-Gemeinde ist bereits im Erwartungsfieber und mit Sicherheit wird dieses Album dem jungen charismatischen Isländer neue Fans und Bewunderer einbringen.
Im April meldet sich ein guter alter Bekannter des Gelblabels aus den guten alten Zeiten der Archiv Produktion zu Wort:
Trevor Pinnock veröffentlicht seine Sicht auf
Johann Sebastian Bachs wohl berühmtesten Zyklus für Tasteninstrumente, dem “
Wohltemperierten Clavier”, zunächst einmal den ersten Teil. Es folgen
Grigory Sokolov mit einem seiner umjubelten “hohepriesterlichen Klavierprogramme” und Stücken von
Joseph Haydn,
Franz Schubert und
Johannes Brahms. In ganz andere musikalische Gefilde entführt uns der argentinische Countertenor
Franco Fagioli mit seinem neuen Album “
Veni Vidi Vinci” und virtuoser barocker Vokalmusik – ganz nach dem Gusto der “geläufigen Gurgel” von Señor Fagioli!
Der Mai gönnt sich – vorerst zumindest – eine Auszeit, bevor der Juni fulminant mit dem neuen
Lisa Batiashvili-Album “
Citylights” startet, die sich eine beeindruckende Gästeschar für ihr Album eingeladen hat, darunter
Katie Melua,
Milos und
Till Brönner!
Die Aufzählung der interessanten Neuigkeiten aus dem Hause Deutsche Grammophon könnte selbstredend fortgesetzt werden und ich kann nur hoffen, dass Sie auch im nächsten Jahr “am Ball bleiben”! Aber wir wollen nicht jedes Geheimnis des kommenden Jahres schon in den letzten Tagen des alten Jahres lüften und daher wünschen wir Ihnen an dieser Stelle Frohe Weihnachten und einen besinnlichen Jahreswechsel, natürlich mit Musik – der schönsten Nebensache der Welt.