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Bewegende Geschichte einer Selbstfindung – Die Filmmusik zu “Girl”

Girl
© DG
11.10.2018
Der Tanz ist der Inbegriff bewegter Körperlichkeit und für Lara ihr ganzer Lebenstraum. Im Film “Girl” der am 18. Oktober in die deutschen Kinos kommt, begleiten die Zuschauer Lara bei ihrem achtwöchigen Probetraining am Brüsseler Konservatorium, an dem sie sich zur Ballerina ausbilden lassen möchte. Gleichzeitig steht Lara aber noch vor einer ganz anderen Herausforderung: Denn Lara ist transgender und möchte endlich ganz zu der Frau werden, als die sie sich immer schon fühlt. Es ist ein sensibles und intimes Thema, dem sich der Regisseur Lukas Dhont in seinem Film angenommen hat und entsprechend hoch waren die Anforderungen an die musikalische Einbettung der Geschichte. Der Soundtrack von Valentin Hadjadj meistert diese mit viel Feingefühl und einnehmender Tonsprache und schafft eine berührende Aura, die die schwierige Selbstfindung Laras intensiv untermalt. Der Soundtrack zu “Girl” ist ab dem 12. Oktober verfügbar.

Auf der Suche nach dem eigenen Weg

Auch wenn der Film “Girl” von der außergewöhnlichen Situation von Lara erzählt, die – geboren im Körper eines Mannes – endlich ganz Frau sein will und ihre Erfüllung in der Rolle als Ballerina findet, so ist der eigentliche Inhalt des Films doch für jeden Menschen, ganz gleich welchen Geschlechts und Alters relevant. Schließlich steht nichts weniger als die Suche nach der eigenen Identität, dem eigenen Weg und Lebenssinn im Fokus. Diese existenzielle Thematik bereitet der Film “Girl” sensibel und vielschichtig auf. Während man Lara bei ihrem harten achtwöchigen Training am Konservatorium und der parallel ablaufenden Hormonbehandlung begleitet, stellen sich dem Zuschauer so unweigerlich auch ganz persönliche Fragen und wird “Girl” zu einem eindringlichen Appell an die Selbstbestimmtheit im Leben.

Musikalische Seelenbilder von Valentin Hadjadj

Der Filmkomponist Valentin Hadjadj wurde erst vor zwei Jahren mit dem “Award of Best Young Film Music Composer” der UCMF ausgezeichnet und ist ein Meister der suggestiv wirkenden Klangbilder, die nie aufdringlich sind und in Verbindung mit der erzählten Geschichte doch eine ungemeine Kraft entfalten. Beim Film “Girl” setzt die Musik Hadjadjs die sensible Reise Laras zu sich selbst intensiv um und zieht mit atmosphärischer Dichte und Intensität in den Bann. Mit flirrenden Klangflächen, zarten Streicherpassagen und einem warm strömenden Grundton erschließt sich so musikalisch die fragile Welt der Lara, die tanzend und hart trainierend um ihre Bestimmung ringt. Für das letzte Stück überlässt Valentin Hadjadj schließlich Georg Friedrich Händel die Bühne und so erklingt die Arie “Ombra mai fu” aus dessen Oper “Xerxes”. Es ist der musikalische Schlusspunkt einer berührenden Reise zu sich selbst.
 

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