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50 Fakten über Herbert von Karajan: Die Legende lebt, Teil 2/5

Herbert Von Karajan - "Classic Karajan - The Essential Collection"
20.05.2014
Ohne Umschweife kann man Herbert von Karajan als den markantesten Dirigenten des 20. Jahrhunderts bezeichnen. In zuvor nicht gekannter Weise übte er Einfluss an den großen Häusern Europas aus. Für seine Unerbittlichkeit im Musikalischen und seine Disziplin fürchte und bewunderte man ihn.
“Karajan war einer der größten Dirigenten aller Zeiten und eine der größten Persönlichkeiten, die ich je getroffen habe”, hat Mariss Jansons einmal gesagt. “Er erschien mir immer wie ein großer Vogel mit weiten Schwingen. Wir weilten unten auf der Erde, doch er überflog die Welt und betrachtete sie aus einer viel höheren Perspektive. Seine großen Ideen hat er tatsächlich auch verwirklicht. Ein Genie wie Karajan gibt es nur sehr selten in unserer Welt.”
50 Jahre währte die Zusammenarbeit zwischen Herbert von Karajan und der Deutschen Grammophon. Die legendäre Partnerschaft brachte über 300 Aufnahmen hervor.
Aus diesem reichen Vorrat schöpft das Klassiklabel 2014, wenn es anlässlich des 25. Todestags Karajans eine Reihe von Sondereditionen herausgibt.
Den Anfang machen “Classic Karajan” (2CDs) mit neu gemasterten Höhepunkten aus der Diskographie des Dirigenten und die limitierte Deluxe Edition “Karajan/Strauss” mit sämtlichen analogen Strauss-Aufnahmen des Dirigenten in einer Edel-Ausgabe mit 11 CDs, einer Blu-ray und einem 80-seitigen Begleitbuch im LP-Format. Beide Titel sind ab 6. Juni erhältlich.
Zur Erinnerung an Herbert von Karajan haben wir 50 Fakten aus dem Leben des großen Dirigenten zusammengetragen, die wir in fünf Folgen vorstellen möchten.

Haben Sie die erste Folge verpasst? Hier finden Sie den Artikel “Die Legende lebt, Teil 1/5”.


10 Fakten über Herbert von Karajan
11. Karajan zeigte erst ab den 1970er Jahren Begeisterung für die Musik Mahlers. Doch schon zuvor hatte er Werke des Komponisten mit den Berliner Philharmonikern dirigiert, etwa die “Lieder eines fahrenden Gesellen” während einer USA-Tour 1955 und “Das Lied von der Erde” Anfang der 1960er Jahre, zunächst in Berlin und wenige Monate später in Wien mit den Wiener Philharmonikern.
12. Die Einführung der digitalen Aufnahmetechnologie und der Compact Disc Anfang der 1980er Jahre veranlasste Karajan dazu, einen weiteren Beethoven-Zyklus mit den Berliner Philharmonikern aufzunehmen.
13. Die erste Digitalaufnahme der Deutschen Grammophon, Mozarts “Zauberflöte”, stammt von Karajan und den Berliner Philharmonikern. Der Dirigent und sein Orchester nahmen für das Label auch die erste CD auf, die in Massenproduktion ging, Richard Strauss' “Alpensinfonie”.
14. Karajan galt als begeisterter Anhänger technologischen Fortschritts und nutzte neue Aufnahmemedien einschließlich der visuellen mit Enthusiasmus. Ein Hauptziel seiner späteren Jahre war die filmische Dokumentation seiner wichtigsten Interpretationen.
15. Die erste Filmaufnahme eines Auftritts von Karajan entstand am 24. Mai 1941 in Paris. Der Mitschnitt zeigt ihn beim Dirigieren der letzten Takte von Wagners “Meistersinger-Ouvertüre”.
16. In der Filmproduktion von Bizets “Carmen” mit Grace Bumbry und Jon Vickers aus dem Jahr 1967 fungierte Karajan als Dirigent und Regisseur. Er hat darin einen Kurzauftritt als schnurrbärtiger Bandit!
17. Die bekanntesten aller Karajan-Aufnahmen sind im Soundtrack zu Stanley Kubricks Science Fiction-Klassiker “2001: A Space Odyssey” zu hören: die Einleitung von Richard Strauss' “Also sprach Zarathustra”, eingespielt mit den Wiener Philharmonikern, und Johann Strauss' “An der schönen blauen Donau” mit den Berliner Philharmonikern.
18. Für den Soundtrack von “2001: A Space Odyssey” wünschte sich Kubrick ausdrücklich die Aufnahme der Wiener Philharmoniker aus dem Jahr 1959. Doch einer Lizenzierung des Bandes für MGM wollte Decca nur unter der Bedingung zustimmen, dass Details zur Aufnahme unerwähnt blieben. Der MGM-Soundtrack beinhaltet Karl Böhms Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern von 1958.
19. Die Filmgeschichte verzeichnet ein weiteres Zusammentreffen von Karajan und Kubrick: Das Finale von Beethovens 9. Symphonie in der 1962 entstandenen Einspielung von Karajan und den Berliner Philharmonikern erklingt in Kubricks Film “A Clockwork Orange”.
20. Geschwindigkeit und Dynamik sind Eigenschaften, die mit Karajan schon seit Beginn seiner Karriere in Verbindung gebracht wurden. Ein Salzburger Kritiker fühlte sich beim Debüt des Dirigenten im Jahr 1929 an eine Hochspannungsleitung angeschlossen und Stromstößen einer Stärke von 40.000 Volt ausgesetzt.
21. Als neu ernannter Musikdirektor in Aachen (1935) verschwendete der junge Dirigent keine Zeit dabei, sich Autorität zu verschaffen. Der Solo-Trompeter des Orchesters berichtete, Karajan habe es genossen, in seinem Wagen durch die Stadt zu fahren, um zu überprüfen, ob die Musiker daheim ihre Übungen absolvieren.

Printausgabe KlassikAkzente, Sonderausgabe Juli 1989

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