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50 Fakten über Herbert von Karajan: Die Legende lebt, Teil 1/5

Herbert Von Karajan - "Classic Karajan - The Essential Collection"
© Deutsche Grammophon
14.05.2014
Ohne Umschweife kann man Herbert von Karajan als den markantesten Dirigenten des 20. Jahrhunderts bezeichnen. In zuvor nicht gekannter Weise übte er Einfluss an den großen Häusern Europas aus. Für seine Unerbittlichkeit im Musikalischen und seine Disziplin fürchte und bewunderte man ihn.
“Karajan war einer der größten Dirigenten aller Zeiten und eine der größten Persönlichkeiten, die ich je getroffen habe”, hat Mariss Jansons einmal gesagt. “Er erschien mir immer wie ein großer Vogel mit weiten Schwingen. Wir weilten unten auf der Erde, doch er überflog die Welt und betrachtete sie aus einer viel höheren Perspektive. Seine großen Ideen hat er tatsächlich auch verwirklicht. Ein Genie wie Karajan gibt es nur sehr selten in unserer Welt.”
50 Jahre währte die Zusammenarbeit zwischen Herbert von Karajan und der Deutschen Grammophon. Die legendäre Partnerschaft brachte über 300 Aufnahmen hervor.
Aus diesem reichen Vorrat schöpft das Klassiklabel 2014, wenn es anlässlich des 25. Todestags Karajans eine Reihe von Sondereditionen herausgibt.
Den Anfang machen “Classic Karajan” (2CDs) mit neu gemasterten Höhepunkten aus der Diskographie des Dirigenten und die limitierte Deluxe Edition “Karajan/Strauss” mit sämtlichen analogen Strauss-Aufnahmen des Dirigenten in einer Edel-Ausgabe mit 11 CDs, einer Blu-ray und einem 80-seitigen Begleitbuch im LP-Format. Beide Titel sind ab 6. Juni erhältlich.
Zur Erinnerung an Hebert von Karajan haben wir 50 Fakten aus dem Leben des großen Dirigenten zusammengetragen, die wir in fünf Folgen vorstellen möchten.

10 Fakten über Herbert von Karajan

1. Die Familie Karajan trug ursprünglich den Namen Karajannis und stammt aus Mazedonien.
2. Im Sommer 1924 machten sich der 16-jährige Heribert (so Karajans eigentlicher Vorname) und sein Bruder auf den Weg von Salzburg nach London, um dort während eines dreimonatigen Aufenthalts Englisch zu lernen. Karajan erwarb später auch fließende Italienisch- und Französischkenntnisse.
3. Schon immer ein begeisterter Kletterer, stürzte Karajan als Junge einmal 20m tief vom Salzburger Kapuzinerberg und brach sich dabei ein Bein. Der Sturz war möglicherweise auch die Ursache für die ernsten Rückenbeschwerden in den späten Jahren des Dirigenten.
4. Als Karajan 1926 in die Wiener Musikakademie eintrat, gab es dort keinen Pädagogen für das Fach Dirigieren. So begann er sein Studium in der Disziplin, die er dereinst dominieren sollte, beim damaligen Solo-Oboisten der Wiener Philharmoniker.
5. Karajan war gerade 21 Jahre alt als er seinen ersten Posten als Dirigent am Theater Ulm antrat und schon damals ein Perfektionist. Vor einer Weihnachts-Aufführung im Jahr 1931 drohte ein Orchestermitglied, ihn zu ermorden. Glücklicherweise wurde der fragliche Geiger gefasst – mit einem geladenen und entsicherten Revolver. Die Opernaufführung fand statt, mit einer halben Stunde Verzögerung.
6. Karajans beispiellose 50-jährige Aufnahmekarriere begann 1939 mit der Veröffentlichung von Mozarts “Zauberflöte”, gespielt von der Staatskapelle Berlin. Sie endete am 23. April 1989 mit einer Live-Aufnahme der Wiener Philharmoniker von Bruckners 7. Symphonie bei Karajans letztem Konzert, drei Monate vor seinem Tod.
7. Nach der Unterzeichnung eines Exklusivvertrags mit Deutsche Grammophon im Jahr 1959 avancierte Karajan zum führenden Dirigenten des Gelblabels, für das er über 300 Aufnahmen machte, die meisten davon mit den Berliner Philharmonikern.
8. Karajan und sein Berliner Orchester schrieben 1961 Geschichte, als sie für Deutsche Grammophon mit der ersten Gesamtaufnahme der neun Beethoven-Symphonien begannen. Der vollständige Zyklus, eines der erfolgreichsten Projekte der klassischen Aufnahmegeschichte, wurde 1963 in einer edlen Kassette veröffentlicht.
9. Anlässlich des 150. Todestags von Beethoven veröffentlichte Deutsche Grammophon 1977 Karajans zweite Gesamteinspielung der neun Symphonien mit den Berliner Philharmonikern. Der Dirigent bezeichnete es einmal als Wesensmerkmal eines großen Musikwerks, dass es keine letztgültige Interpretation dafür gebe. Es sei wie ein tiefer Brunnen, aus dem man unendlich schöpfen könne.
10. Eine weitere Besonderheit: Karajan und sein Berliner Orchester gewannen den begehrten Gramophone Award in der Kategorie “Best Orchestral” für zwei verschiedene Aufnahmen von Mahlers 9. Symphonie aus den Jahren 1981 und 1984. Letztere, ein Konzertmitschnitt, wurde von Gramophone auch zur Aufnahme des Jahres gewählt.
Printausgabe KlassikAkzente Nr. 2/88

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