Thomas Zehetmair | News | Neue Musik

Neue Musik

Ruth Killius, Thomas Zehetmair © Christopher Tribble / ECM Records
© Christopher Tribble / ECM Records
04.03.2011
Thomas Zehetmair ist einer der renommiertesten Geiger der Gegenwart. Sein stilistisches Repertoire reicht vom Barock bis hin zu zeitgenössischen Werken, denen er gleichermaßen kompetent auf den Grund zu gehen versteht. Komponisten wie Heinz Holliger haben ihm Konzerte gewidmet, Pendants von James Dillon oder Hans-Jürgen von Bose wurden von ihm uraufgeführt. Zu Zehetmairs erfolgreichsten Aufnahmen für ECM New Series gehören die „Complete Violin Sonatas“ von Eugène Ysaye und die Einspielung der „24 Capricci“ von Paganini. Ruth Killius wiederum nimmt eine ähnliche Stellung als Viola-Expertin ein. Auch sie hat zahlreiche Uraufführungen wie etwa das „Oboen-Quartett“ von Elliott Carter an der Seite von Heinz Holliger gestaltet, mit großen Orchestern von Wien bis Boston und als erste Bratschistin der Camerata Bern gearbeitet. Zusammen mit ihrem Mann Thomas Zehetmair gründete sie 1994 das Zehetmair Quartett, das mit preisgekrönten Aufnahmen von Schumann bis Hindemith und Bartók international Aufsehen erregte.

Mit anderen Worten: Thomas Zehetmair und Ruth Kilius sind auch künstlerisch ein gutes Team. So stand es schon lange auf der Agenda, die Arbeit der beiden Koryphäen als Duo festzuhalten. Seit Jahren spielen die beiden in dieser Kombination umjubelte Konzerte, im Mai 2009 sind sie im DRS-Studio in Zürich vor die Mikrofone getreten, um dieses kreative Zusammenwirken unter der Leitung von Produzent Manfred Eicher für ECM New Series zu dokumentieren. Heraus kam mit „Manto And Madrigals“ ein weit ausholender Querschnitt durch die Klangsprache der zeitgenössischen Moderne. Das Spektrum reicht von Béla Bartók und Bohuslav Martinů bis hin zu Johannes Nied und Giacinto Scelsi, von der noch schwelgenden, folkloristisch getönten Tonalität bis hin zu mikrotonalen Experimentierfeldern. „Manto And Madrigals“ ist daher weit mehr als nur das Portrait eines kreativen Künstlerpaars, es ist zugleich auch ein exemplarische Portfolio der Klangvorstellungen der vergangenen hundert Jahre, die an Geige und Viola herangetragen wurden.

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