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Tschaikowsky für alle – Die neue Eloquence-Edition

Peter Tschaikowsky © State Tretiakov Gallery, Moscow
© State Tretiakov Gallery, Moscow
24.03.2011
Peter Tschaikowsky (1840–93) ließ sich nicht vereinnahmen, auch wenn mancher ihn gerne vor den Karren des Nationalismus gespannt hätte. Geboren in Wotkinsk im mittleren Ural, aufgewachsen fern von den Verirrungen und Verlockungen der Großstadt, war er zwar zum einen ein idealtypischer Russe, verwurzelt in den Traditionen der Volksmusik, geprägt von der Frömmigkeit seiner Umgebung und der latenten Schwermut, wie sie Menschen in kargen Landschaften zuweilen entwickeln. Auf der anderen Seite aber brachten ihn die Kunst und der Erfolg in den Kontext der internationalen Musikelite, die ihn gerne als Nachfolger Glinkas oder zumindest als eine schillernde Figur im Kulturbetrieb verankert hätte. Tschaikowsky jedoch war zu schlau, um sich festzulegen und zu passioniert, um alles an sich abtropfen zu lassen. In den späten Jahren plagten ihn Depressionen, obwohl ihn seine Konzerte und vor allem Ballette zum Star der russischen Musikszene gemacht hatten.

Wichtig waren für ihn die Symphonien, die über einen langen Zeitraum hinweg entstanden. Rund ein Vierteljahrhundert verging von den ersten großorchestralen Versuchen bis zur dramatischen sechsten Symphonie, die wenige Tage vor dem Tod des Komponisten 1893 uraufgeführt wurde. Dementsprechend vielgestaltig ist das musikalische, formale und dramatische Material, das er in die sehr unterschiedlichen Werke integrierte. Das Debüt mit dem Beinamen „Winterträume“ zum Beispiel entstand über das Jahr 1866 hinweg. Den zweiten Anlauf startete er 1872 mit einem Werk, das in der einheimischen Szene wegen der deutlichen Bezugnahme auf russische Volkslieder sehr wohlwollend aufgenommen wurde. Die dritte Symphonie folgte drei Jahre später und bekam posthum den Beinamen „Polnische Symphonie“, auch wenn sie etwa im fünften Satz außer der Satzbezeichnung „Tempo di polacca“ kaum Polnisches vorzuweisen hatte. Die vierte wiederum entstand als emotionaler Ausbruch in einer kritischen Phase der Künstlerbiographie im Jahr 1878, kurz nachdem Tschaikowsky sich in ein unglückliches Eheabenteuer gestürzt hatte und damit gescheitert war. Nummer fünf ließ daraufhin zehn Jahre auf sich warten und die späte sechste Symphonie stellte der Komponist über die Saison 1893 hinweg zusammen.

Alle zusammen bilden ein opulentes Oeuvre, das immer wieder Dirigenten herausgefordert hat. Zu den zentralen Interpreten der Symphonien gehörte im vergangenen Jahrhundert der Maestro Herbert von Karajan. Seine Beschäftigung mit Tschaikowskys Großwerken gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern bildet daher auch den Ausgangspunkt der Eloquence Edition. Darüber hinaus aber wurden der Box noch weitere Schmuckstücke hinzugefügt. So gehört beispielsweise die legendäre Einspielung des „Klavierkonzerts Nr. 1“ mit dem jungen Yevgeny Kissin zu der Sammlung, ebenso das wunderbare Violinkonzert mit Christian Ferras als Solist. Abgerundet wird die Kollektion schließlich durch die drei berühmten Ballette „Dornröschen“, „Schwanensee“ und der „Nussknacker“ und Orchesterstücke wie der Ohrwurm „Capriccio Italien“ oder die „Fantasieouvertüre Romeo und Julia“. Sieben CDs bilden damit den Nukleus von Tschaikowskys Schaffenskraft ab und bieten einen einmalig günstigen und kompetenten Start in die Welt der russisch-europäischen Romantik.

Sie können die Edition auch als eAlbum für 13,99 EUR bei iTunes kaufen.

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