Peter Tschaikowsky | News | Tschaikowskis Meisterwerk „Mazeppa“ zum ersten Mal als Neuproduktion in Berlin!

Tschaikowskis Meisterwerk „Mazeppa“ zum ersten Mal als Neuproduktion in Berlin!

Tschaikowskis "Mazeppa" in Berlin
© Asmik Grigorian
20.02.2013
In Pjotr Iljitsch Tschaikowskis erst in den letzten Jahren von den internationalen Bühnen wiederentdecktem Meisterwerk Mazeppa bricht die Liebe wie ein Schicksalsschlag über die Menschen herein. Tschaikowskis musikalische Wucht, allumfassend und gewaltig, bringt in diesem Werk die Seele zum Klingen – in den tiefempfundenen Chören ebenso wie in den glühend-melancholischen Gesangspassagen und in der symphonisch eindrucksvoll erzählten Schlacht bei Poltawa, vor deren Hintergrund sich das Werk abspielt. Das unausweichliche, ebenso großartige wie grausame Schicksal einer unmöglichen Liebe ist ein zentrales Thema im Opernschaffen Tschaikowskis. Allein darin steht Mazeppa seinen bekannteren Geschwistern Eugen Onegin und Pique Dame in nichts nach.

Der Titelheld der Oper, Iwan Mazeppa, gilt in der Ukraine als Nationalheld, die russischorthodoxe Kirche hingegen erneuert bis heute jährlich ihren Bannfluch über ihn. Ursprünglich einer der engsten Verbündeten Peters des Großen, kämpfte der Kosakenführer später erbittert für die Unabhängigkeit der Ukraine. Dieses Unterfangen scheiterte in der legendären Schlacht bei Poltawa. In hohem Alter ging Mazeppa eine Verbindung mit der Tochter eines Freundes ein, die seine Enkelin hätte sein können. Der russische Nationaldichter Aleksandr Puschkin verwob in seinem Poem „Poltawa“ die skandalträchtige Liebesaffäre und die historischen Fakten zu einer Parabel über menschliche Unzulänglichkeit, verletzten Stolz und grausame Machtspiele. Tschaikowski setzte das epochale Werk kongenial in Musik. Geschlagen von der Liebe, sind seine Figuren ein Spielball des Schicksals.

Der flämische Regisseur und künstlerische Leiter der international gefeierten Toneelgroep Amsterdam Ivo van Hove stellt sich mit seiner Inszenierung von Mazeppa dem deutschen Publikum erstmals als Opernregisseur vor. Arbeiten von ihm waren bereits an den bedeutendsten internationalen Bühnen von Venedig und Wien über Lissabon, Edinburgh und London bis New York zu sehen.

Die Titelpartie wird von dem englischen Bariton Robert Hayward ( u. a. Royal Opera House Covent Garden, English National Opera, Staatsopern Stuttgart, Frankfurt und München) gestaltet. An seiner Seite singen und spielen Alexey Antonov als reicher Gutsherr Kotschubej, Agnes Zwierko als dessen Frau Ljubow und Asmik Grigorian als Maria, die an der Komischen Oper Berlin zuletzt in der Titelpartie von Dvořáks Rusalka das Publikum begeisterte. Die musikalische Leitung liegt beim Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin, Henrik Nánási.

Premiere: Sonntag, 24. Februar 2013, 18 Uhr Weitere Vorstellungen: 2./3. März 2013, 19:30 Uhr | 17. März 2013, 18 Uhr, 30. März 2013, 19 Uhr | 5. April/2. Juli 2013, 19:30 Uhr

Kartentelefon (030) 47 99 74 00

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