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Beethovens Schädel

23.11.2005
Die Gentechnik macht’s möglich. Lange Jahre konnte man über ein paar Knochenfragmente, die an der kalifornischen San José State University lagerten, nur Vermutungen anstellen. Nun haben DNA-Analysen bewiesen, dass es sich tatsächlich um einen Teil des Schädels von Ludwig van Beethoven handelt. Der Vergleich mit einer als authentisch geltenden Haarsträhne des Komponisten hatte die Zweifel ausräumen können. Die säkularen Reliquien hatten eine abenteuerliche Reise hinter sich.
Im Jahr 1863 waren sie von dem Wiener Arzt Romeo Seligmann erworben und zunächst innerhalb der Familie weitergegeben worden. Auf diese Weise gelangten sie in die USA, dann nach Hawaii, Frankreich und wieder in die Staaten. Schließlich erstand sie Paul Kaufmann, der sie als Dauerleihgabe der Universität übergab.
 
Neben der eindeutigen Zuordnung ist noch ein weiterer Befund interessant. Wie schon die Haarlocke enthielten auch die Schädelteile eine übermäßig hohe Menge an Blei. Das wiederum stützt die These, dass der Komponist an einer schleichenden Schwermetallvergiftung gestorben sein könnte. Und dadurch wiederum ließen sich auch seine früh einsetzende Taubheit, die überlieferten Verdauungsbeschwerden und sein manchmal seltsames Verhalten erklären. Beethoven selbst hatte übrigens verfügt, dass nach seinem Tod eine Autopsie stattfinden sollte, um die Gründe für seine Taubheit zu eruieren. Daher ist sein Schädelknochen auch nur in Stücken erhalten.

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