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Umjubelter Auftritt von Joep Beving in der Heimat

Joep Beving
© Rahi Rezvani
12.04.2017
Vor wenigen Jahren noch spielte der Pianist Joep Beving seine Kompositionen nur vor Freunden und Familienangehörigen. Mittlerweile ist der niederländische Künstler auf dem besten Wege ein internationaler Star zu werden. Über 60 Millionen Mal wurde sein erstes Album “Solipsism” gestreamt, gerade ist mit “Prehension” sein Debutalbum bei Deutsche Grammophon erschienen und knüpft es mit seiner intensiven Tonsprache und poetischen Dichte direkt an Bevings bisherige Erfolge an. Nun hat der musikalische Aufsteiger ein gefeiertes Solo-Konzert im Amsterdamer Poptempel “Paradiso” gegeben und das Publikum mit seinen soghaften Kompositionen in einen wahren Rausch gespielt. KlassikAkzente war vor Ort und hat den besonderen Abend miterlebt.

Kraftvolle Musik an einem mystischen Ort

Das “Paradiso” in Amsterdam ist kein gewöhnlicher Konzertort, es ist viel eher ein Tempel der Musik: ein mystisch wirkender Kirchenbau, der tatsächlich einmal als solcher in Betrieb war. Noch immer bricht sich in den hohen bunten Kirchenfenstern das Licht, um den Hauptsaal herum reihen sich die Emporen und es liegt ein Hauch von spiritueller Ergriffenheit im Raum. Neben dem Concertgebouw als Wahrzeichen der klassischen Musikszene ist das “Paradiso” ein weiterer legendärer Aufführungsort in Amsterdam, der mit seinen außergewöhnlichen Räumlichkeiten und seiner reichen Geschichte weit über die Stadt hinaus bekannt ist. Schon Pink Floyd, U2 oder die Red Hot Chilli Peppers traten hier auf und so gibt es kaum einen geeigneteren Ort für das umjubelte Solokonzert von Joep Beving, das an diesem frühlingshaften Donnerstagabend hier stattfindet.
Schon lange ist der Auftritt des Pianisten ausverkauft, nun füllen sich nach und nach die Plätze und Zuschauer quer durch alle Generationen harren gespannt dem Solisten des Abends. Das Kernstück des Konzerts thront erhöht in der Mitte des Raumes: Ein altes Schimmelklavier mit geöffnetem Korpus, dessen Klang für Joep Beving die Seele seiner Musik bestimmt, wie er später sagen wird.

Standing Ovations 

Als Joep Beving schließlich durch die Menge läuft und die mittig platzierte Bühne betritt, bricht Jubel aus im “Paradiso”. Längst ist der 2-Meter-Mann mit dem wallenden blonden Haar und dem dichten Bart Kult und seine Musik mit ihrer sinnlichen Ausdruckskraft und warmen Emotionalität für viele ein inniger musikalischer Lebensbegleiter. Mit ihren eingängigen Melodien, der weich umfangenden Harmonik und den kreisenden Strukturen entwickeln die Kompositionen Bevings eine meditative Kraft und Tiefe, die den Hörer unmittelbar in den Bann zieht und ihm gleichzeitig viel Raum gibt für die eigenen Fantasie. Erlebt man Joep Beving an diesem Abend in Amsterdam am Klavier, so ist es, als würde man einem sensiblen Zauberer an den Tasten lauschen. Versunken im Klang und weich im Anschlag, spielt Beving Stücke seiner Alben “Solipsism” und “Prehension” und es dauert nur wenige Minuten, bis das Publikum gebannt seinen intimen Erzählungen lauscht und sich fallen lässt in die berührende Emotionalität seiner Musik. Als Beving sich nach gut eineinhalb Stunden vom Instrument erhebt, bricht Jubel aus im Saal des “Paradiso”, bald erheben sich auch alle Zuschauer von ihren Stühlen und erklatschen sich begeistert noch einige Zugaben. Für Joep Beving ist dieser Moment der Triumph seines Heimspiels im musikalischen Tempel von Amsterdam. Für seine Zuhörer ist es der Höhepunkt eines berauschenden Abends.

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