Hera Hyesang Park | News | Klingendes Zeichen der Hoffnung – das neue Album von Hera Hyesang Park

Klingendes Zeichen der Hoffnung – das neue Album von Hera Hyesang Park

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© David Sisso & Guido Chouela
01.02.2024
Breathe” – Atem lautet der ebenso schlichte wie intensive Titel des neuen Albums von Hera Hyesang Park, auf dem die Sopranistin bei Deutsche Grammophon nichts weniger feiert als die Lebenskraft. Geprägt und erschüttert von den Erfahrungen der Corona-Pandemie, hat sich die Künstlerin eindringlich mit den Grundlagen des menschlichen Daseins auseinandergesetzt und ihre ganz eigenen Gründe für ein lautes, klangvolles Ja zum Leben gefunden. Die persönliche Stückauswahl auf dem Album spiegelt diese unmittelbar wider und reicht von Klassikern wie Rossini, Verdi, Massenet und anderen bis hin zu aktuellen Werken zeitgenössischer Komponisten wie Luke Howard, Cecilia Livingston, Hyowon Woo und Bernat Vivancos. Das Album wird am 2. Februar sowohl digital als auch analog beim gelben Label veröffentlicht.

Vom Dunkel zum Licht

“Als ich über den Tod nachdachte, fand ich meine Seele von der Großartigkeit des Lebens durchdrungen. Ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit begann meine Seele zu erfüllen” -so beschreibt Hera Hyesang Park den berührenden Entwicklungsprozess, den sie während und nach der Corona-Pandemie erlebt hat. Aus einem Zustand der Angst und Verzweiflung fand die Künstlerin schließlich wieder zu Energie und Licht und hat sich ganz bewusst der Gegenwart zugewandt. Verschiedene Erfahrungen und Gedanken haben ihr dabei geholfen. So stieß sie zunächst auf die Worte des so genannten Seikilos-Epitaphs, darunter den Satz “Solange du lebst, leuchte”. Zudem wanderte sie im Sommer 2022 auf dem Jakobsweg und fand hier tiefen Trost in der Natur: “Jeden Morgen fühlte sich der glorreiche Sonnenaufgang wie eine kosmische Umarmung an”, erzählt Park. Eine wirkliche Entdeckung war für sie zudem das sogenannte Freitauchen. So sagt sie: “Als ich unter Wasser die Luft anhielt, erlebte ich den schönsten Atem, den ich je erlebt hatte. Alle Gedanken hörten auf und ich existierte einfach. Es war ein tiefes Gefühl des Friedens.”

Außergewöhnliches Programm

Auf ihrem Album “Breathe” wollte die Sängerin all diese prägenden Erkenntnisse und Gefühle in der Musik vereinen. Hierzu hat sie eine persönliche Auswahl von Werken getroffen, die ein ausgesprochen breites Spektrum abdecken. Zu Beginn erklingt eine Hymne des Komponisten Luke Howards, die speziell für die Aufnahme der Worte des Seikilos-Epitaphs angepasst und in “While You Live” umgetauft wurde. Zeitgenössische Stücke sind zudem “Vocal Ice” des katalanischen Komponisten Bernat Vivancos, eine von Michelangelos Pietà inspirierte Vokalise und der zentrale Satz von “Breath Alone”, den die kanadische Komponistin Cecilia Livingston für die Sopranistin geschrieben hat; außerdem ein Auszug aus Requiem aeternam von Hyowon Woo, bei dem Park von der Ajaeng, einem traditionellen koreanischen Streichinstrument, begleitet wird.
Weitere Entdeckungen sind musikalische Porträts von Menschen, die sich der Bedrohung durch den Tod mit “unerschütterlicher Entschlossenheit und Widerstandskraft” gestellt haben, wie Park sagt. So erklingt unter anderem das Sterbebekenntnis von Cecilia aus Licinio Refices Nacherzählung des Martyriums der Heiligen aus dem Jahr 1934 sowie ein Auszug aus dem Schluss von Rossinis “L’assedio di Corinto”, in dem Pamira, ihre Dienerin Ismene (Emily D’Angelo) und ihre griechischen Gefährten angesichts der Eroberung von Korinth durch die Türken den Tod wählen. Außerdem sind Rossinis und Verdis Porträts von Desdemona zu erleben, die dazu verdammt ist, Othellos Eifersucht zum Opfer zu fallen. Neben den ausgefalleneren Werken erklingen zudem Stücke wie Verdis “Ave Maria”, das “Abendgebet” aus HumperdincksHänsel und Gretel” sowie das “Blumenduett” aus Delibes' Lakmé und eine ausdrucksstarke Interpretation von “In trutina” aus OrffsCarmina burana”.

Berührendes Album voller Hoffnung

Bei ihrem lebensbejahenden musikalischen Album wird die Sopranistin begleitet von renommierten Kollegen und Klangkörpern, welche die nuancenreiche Stimmgebung und emotionale Ausdruckskraft der Künstlerin sensibel unterstreichen. So hat Park das Album in Genua mit dem Orchestra und Coro del Teatro Carlo Felice und dem Dirigenten Jochen Rieder aufgenommen und wird sie bei einigen Titeln von der Mezzosopranistin Emily D’Angelo unterstützt. Das Ergebnis ist ein berührendes und ausgesprochen vielseitiges Album voller Hoffnung. “Ich hoffe, dass viele Menschen, die sich dieses Album anhören, durch diese Musik den Mut finden, ihr Leben mit Frieden und Kraft zu leben”, sagt Hera Hyesang Park. “Wir alle haben etwas zu sagen, das jemand da draußen hören muss, und nur wir können es auf genau die richtige Weise sagen. Also schweige nicht. Teile, was du zu sagen hast, mit der ganzen Welt. Atme einfach durch und sei mutig!”  

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