Hera Hyesang Park | Offizielle Biografie

Biografie

Hera Hyesang Park
Ihre feinen Interpretationen und ihre darstellerischen Fähigkeiten sind von der Kritik hoch gelobt, ihr Künstlertum jedoch umfasst noch sehr viel mehr. Die südkoreanische Sopranistin Hera Hyesang Park ist eine Kosmopolitin und sie ist entschlossen, Rassismus, Diskriminierung und Vorurteilen jeglicher Art entgegenzutreten. Aufführungen und Aufnahmen sind für sie ein Akt der Selbstentdeckung und ermöglichen ihr, auf emotional ehrliche Weise in Kontakt mit anderen Menschen zu treten. Ihr lyrischer Koloratursopran mit seiner makellosen Technik und unendlichen Farbenvielfalt korrespondiert mit dem wagemutigen Wesen ihres Aufführungsstils.
Im Mai 2020 schloss die Sopranistin einen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon, und ihr erstes Album für das Gelblabel, I am Hera, wurde im Januar 2021 veröffentlicht. Aufgenommen mit den Wiener Symphonikern unter Bertrand de Billy bietet es Musik von Bellini, Gluck, Händel, Mozart, Pergolesi, Puccini und Rossini sowie Werke der koreanischen Komponisten Joowon Kim und Un-Yung La. Beispielhaft für das positive Echo der Kritik schrieb das BBC Music Magazine: »Hera Hyesang Park hat eines der überzeugendsten Debüt-Alben der letzten Jahre aufgenommen. Dies ist eine Stimme, die allen Anforderungen gewachsen ist.«
Parks zweites Album, Breathe, kam im Februar 2024 heraus. Erneut spiegelt sich ein persönliches Anliegen in ihrer Auswahl der Musik, denn nach den bedrückenden Erfahrungen der Pandemie führten sie einige scheinbar beiläufige Erlebnisse zu einer positiven und lebensbejahenden Haltung. Die Werke auf Breathe umfassen Klassiker von Rossini, Verdi, Massenet und anderen, aber auch neuere Stücke von Luke Howard, Cecilia Livingston, Hyowon Woo und Bernat Vivancos. Die Aufnahme entstand in Genua mit dem Chor und Orchester des Teatro Carlo Felice unter Leitung von Jochen Rieder; neben Park wirkt in einigen Stücken die Mezzosopranistin Emily D’Angelo mit.
Nach einem Recital im Palacio Municipal der mexikanischen Stadt Álamos mit dem Pianisten Andrés Sarre zu Beginn des Jahres 2024 sang sie im Februar Repertoire aus Breathe bei der Seoul Fashion Week und in der dortigen Lotte Hall, nur wenige Tage nach der Veröffentlichung des Albums. Im Februar/März unternahm sie ihre erste Recitaltournee durch Großbritannien: Am Anfang stand eine kurze Residency an der Cedars Hall in Wells, wo sie Meisterkurse und Workshops mit den Schülern der Wells Cathedral School durchführte sowie Recitals mit den Pianisten James Baillieu und Bretton Brown gab; weitere Recitals folgten im Londoner Barbican Centre und beim Manchester Song Festival mit Brown, bevor sie in einer Aufführung von Mozarts c-Moll-Messe mit Edward Gardner und dem London Philharmonic Orchestra und Choir in der Royal Festival Hall auftrat. Sie wirkt bei einem Galakonzert der New Yorker Philharmoniker unter Leitung von Gustavo Dudamel am 24. April im Lincoln Center mit und kehrt dann nach Europa zurück, um Despina in Così fan tutte an der Pariser Opéra zu verkörpern (Juni/Juli).
Parks Begabung wurde schon in frühen Jahren erkannt und gefördert, sie studierte an der Seoul National University und der renommierten Juilliard School of Music in New York. Ihren internationalen Durchbruch erzielte sie 2015, als sie zu den Preisträgern bei Plácido Domingos Operalia-Wettbewerb zählte. 2016 gewann sie den ersten Preis der Gerda Lissner Foundation International Competition, 2018 den begehrten Hildegard Behrens Foundation Award.
Nach Abschluss ihres zweijährigen Artist Diploma in Opera Studies an der Juilliard School 2015 wurde Park Mitglied des angesehenen Lindemann Young Artist Development Program der Metropolitan Opera. 2017 gab sie ihr Hausdebüt an der Met als erste Elfe in Rusalka, seither feierte sie dort Erfolge in Rollen wie Amore in Orfeo ed Euridice (2019), Pamina in Die Zauberflöte (2021/22) und Nannetta in Falstaff (2023).
Weitere Höhepunkte ihrer Laufbahn waren in den letzten Jahren die Rolle der Violetta Valéry in der Uraufführung von Marina Abramovićs 7 Deaths of Maria Callas (September 2020), Despina und Susanna in Glyndebourne (Juli/August 2021 und Mai bis Juli 2022), ihr Rollen- und Hausdebüt als Adina in L’elisir d’amore an der Berliner Staatsoper (Februar/März 2022) und ihr erstes Recital in der Carnegie Hall (März 2023).
Parks Persönlichkeit und ihre Entwicklung als Sängerin sind von ihren koreanischen Wurzeln gleichermaßen geprägt wie von den Erfahrungen ihres Lebens im Westen. Sie selbst beschreibt sich als »traditionell, aber ungewöhnlich«, und als offen dafür, von den klassischen wie auch den modernen Haltungen zum Leben und zur Kunst zu lernen.
03/2024