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Goethe als Intendant

04.10.2006
Dietrich Fischer-Dieskau ist nicht nur einer der wichtigsten Sänger des vergangenen halben Jahrhunderts, sondern auch ein begeisterter Musikhistoriker mit der Liebe zu detaillierter geschichtlicher Spurensuche, die er zuweilen in Buchform dokumentiert. Am 9. Oktober erscheint sein neuestes Schriftwerk beim dtv-Verlag, das sich mit “Goethe als Intendant – Theaterleidenschaften im klassischen Weimar” beschäftigt. Dabei kreist er mit einem rund 60seitigen Essay die Bedeutung des Geheimrates für das Kulturleben seiner Wahlheimatstadt im Speziellen und die Auswirkungen auf die deutschen Geistesgeschichte im Allgemeinen ein.
Goethe war von 1791 bis 1817 Intendant des Weimarer Hoftheaters und schaffte es während dieser Jahre, aus der selbst regional kaum bedeutungsvollen Bühne eine der wichtigsten Spielstätten ihrer Zeit in Deutschland zu machen. Erst nach mehr als einem Vierteljahrhundert gab der inzwischen berühmteste deutschsprachige Autor den Intendantenposten wieder ab, durchaus frustriert über die zunehmende Ignoranz seiner Gönner und des bürgerlichen Publikums der Wiener Kongress-Jahre. Fischer-Dieskau zeichnet ein umfangreich recherchiertes Bild der unermüdlichen Arbeit Goethes nach unter besonderer Berücksichtigung der Bemühungen um die im Vergleich zur italienischen und französischen Konkurrenz wenig anerkannt deutsche Oper. (Dietrich Fischer-Dieskau: Goethe als Intendant – Theaterleidenschaften im klassischen Weimar. Mit ca. 20 Abb., 64 Seiten, dtv, Klappbroschur, 15 Euro)

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