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Reise durch die Klang-Kulturen der Welt – Benyamin Nuss präsentiert “Exotica”

Benyamin Nuss
© Dieter Eikelpoth
12.06.2012
Was kann es Schöneres geben, als an einem kalten Wintertag die Gedanken schweifen zu lassen und in der Phantasie Bilder von sonnendurchfluteten Landschaften, die Gerüche exotischer Gewürze und den Klang unbekannter Sprachen vorüberziehen zu lassen? Im Dezember 2011 begab sich der Pianist Benyamin Nuss für die Aufnahme seines zweiten Albums auf eine solche, musikalische Traumreise.

Fantastische Klangwelten

Bereits mit seinem ersten Album “Benyamin Nuss Plays Uematsu” für Deutsche Grammophon hatte der Pianist einen besondere Vorliebe für fantastische (Klang-)Welten gezeigt. Er überraschte die Klassikszene mit virtuosen Solo-Klavierfassungen von Musikstücken, die der japanische Komponist Nobuo Uematsu für die Soundtracks von “Final Fantasy”, “Blue Dragon” und “Lost Odyssey” geschrieben hat – Computerspiel-Epen, deren Zusammenführung von komplexen Handlungssträngen und Interaktivität, atemberaubenden Bildwelten und suggestiver musikalischer Untermalung herkömmliche Kinounterhaltung wie ein Relikt aus einem vergangenen Jahrhundert erscheinen lässt. Nuss’ ebenso unkonventionelles wie brillant gespieltes Albumdebüt begeisterte die Hörer und schaffte den direkten Einstieg in die deutschen Klassikcharts.

Musikalische Entdeckungsreise

Als Ausgangspunkt und thematische Klammer für sein neues Album “Exotica” wählte Nuss die drei “Estampes” von Claude Debussy, dessen 150. Geburtstag die Klassikwelt in diesem Jahr feiert. Der als Sohn eines international renommierten Jazzposaunisten mit der Musik unterschiedlicher Genres und Kulturen aufgewachsene Benyamin Nuss teilt die in Debussys musikalischen “Holzschnitten” zum Ausdruck gebrachte Faszination für die exotischen Klänge fremder Kontinente. Mit Milhauds “Saudades do Brasil”, Villa-Lobos' “Impressoes Seresteiras” und Ginasteras “Danzas Argentinas” begibt er sich auf eine musikalische Entdeckungsreise nach Lateinamerika und Balakirews “Islamey”, Hovhanness' “Dance Ghazal” sowie Tansmans “Les Tours du silence a Bombay” führen ihn in Richtung Orient.

“Elegie für Fukushima”

Mit dem 2011 komponierten Zyklus “Sanzui” von Nasashi Hamauzu, einem weiteren bekannten Komponisten von Soundtracks für Computerspiele, erreicht die musikalische Weltreise von Benyamin Nuss ihren Zielort Japan. Bewusst bricht der Pianist hier mit dem Thema des musikalischen Exotismus'. Denn während der Vorbereitung zu den Aufnahmen von “Exotica” ereignete sich die Katastrophe von Fukushima. Unter dem Eindruck der Tragödie entschloss sich Benyamin Nuss, den Opfern ein Zeichen seines Mitgefühls und der Solidarität zu senden. Er komponierte die “Elegie für Fukushima”, auf seiner neuen CD eingerahmt von dem ebenfalls aus Nuss' Feder stammenden Präludium für seine japanische Freundin und einer Fantasie über die Elegie für Fukushima, die der befreundete Komponist Jonne Valtonen schrieb.

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