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“Concertos” – das neue Album von Avi Avital

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© Jean-Baptiste Millot / DG
05.12.2023
Geht es um die Bekanntheit und Würdigung der Mandoline, hat Avi Avital Großes geleistet. So hat der begnadete Musiker mit seinem virtuosen Spiel, seiner mitreißenden Ausdruckskraft und seinem Interesse an neuen Klangerkundungen die Mandoline zurück auf die großen Bühnen geholt. Mit seinem neuen Album “Concertos” beweist er einmal mehr, welch Farbenreichtum und welch stilistische Vielfalt mit seinem Instrument ausgedrückt werden kann. An seiner Seite musizieren Il Giardino Armonico und Giovanni Antonini, zu hören sind verschiedene Konzerte in Originalversion oder neuer Bearbeitung. Das Album ist am 17. November beim gelben Label erschienen.

Inniges Zusammenspiel von Avital und Kollegen

Mit der Besetzung des neuen Albums von Avi Avital geht für den Mandolinisten ein langgehegter Traum in Erfüllung. So erlebte er bereits als junger Student an der Jerusalemer Musikakademie ein Konzert von Il Giardino Armonico und war tief von der physischen Energie und Ausdruckskraft des Ensembles beeindruckt. “So will ich Musik machen!” war Avitals Reaktion auf dieses Konzert – Jahre später ist er selbst berühmt für seine charismatischen und leidenschaftlichen Auftritte. Auf dem Album findet der Musiker nun mit seinen Vorbildern von einst zusammen und interpretiert mit ihnen drei Originalkonzerte für Mandoline von Barbella, Paisiello und Hummel sowie Avitals eigene Bearbeitungen von Konzerten von J.S. Bach und Vivaldi.

Meisterwerke für Mandoline

Zwei der drei Originalwerke für Avitals Instrument stammen aus Neapel, eine Stadt, deren Kultur “voll von Farben, Emotionen und Theatralik” ist, wie der Musiker sagt. Dies zeigt sich auch in dem Es-Dur-Konzert von Giovanni Paisiello. Ein weiterer neapolitanischer Komponist, der auf dem Album vertreten ist, ist Emanuele Barbella. Für “Concertos” hat Avi Avital sein prägnantes wie eindrucksvolles D-Dur-Konzert aufgenommen, welches mit überaus lebhafter und malerischer Musik in den Bann zieht, wobei das zentrale Andantino laut Avital die Anmutung eines neapolitanischen Liebesliedes in sich trägt.
Das dritte Originalwerk für Mandoline ist das G-Dur-Konzert von Johann Nepomuk Hummel. Dabei handelt es sich um ein Stück voller Humor und Dramatik, das Hummel für den italienischen Virtuosen Bartolomeo Bortolazzi komponierte, der – ähnlich wie Avital heute – im frühen 19. Jahrhundert dazu beitrug, die Mandoline wieder bekannter zu machen.

Spannende Bearbeitungen

Ausgesprochen reizvoll sind neben den Originalwerken die beiden Bearbeitungen von Werken durch Avital selbst, der zwei seiner Lieblingsstücke für eine Version mit Mandoline unter besonderer technischer Umsetzung adaptiert hat. So erklingt das Konzert RV 580 in h-Moll von Vivaldi, das dieser ursprünglich für vier Violinen komponiert hat. Für die neue Version auf dem Album haben Avital und Antonini mit Mehrspuraufnahmen experimentiert, um alle vier Stimmen des Konzerts spielen zu können. Hierzu hat Avital vier verschiedene Mandolinen und zwei Mandolas verwendet, um jeder Stimme eine andere Farbe und einen anderen Charakter zu geben. Die zweite Bearbeitung von Avital verwandelt das ursprünglich für Violine und Oboe komponierte Konzert von J.S. Bach, BWV 1060R in eine Version für Mandoline und Blockflöte. Solistenkollege von Avital ist hierbei der virtuose Flötist Giovanni Antonini.

Intensives und farbenreiches Zusammenspiel

Das Album “Concertos” von Avi Avital ist eine klangvolle Liebeserklärung an die Mandoline und die vielen Farben und Ausdrucksmöglichkeiten dieses Instruments. Dabei erscheinen altbekannte Stücke in neuem Licht und Avital fasziniert bei den Originalwerken mit brillanter Technik und warm strahlendem Klang. Besonders eindrucksvoll ist das Zusammenspiel zwischen Avital, dem Ensemble Il Giardino Armonico und dessen Leiter Giovanni Antonini. Gleich musikalischen Seelenverwandten leuchten sie die verschiedenen Facetten der Werke aus und erwecken die Tonschöpfungen von damals mitreißend neu zum Leben.

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