Es ist mittlerweile eine rare Angelegenheit, wenn ein junger, heiß umworbener Pultstar exklusiv mit einem Schallplattenlabel arbeitet: Yannick Nézet-Séguin, jener erst 38-jährige Kanadier, den nach zahlreichen Triumphen in Salzburg und Baden-Baden nicht wenige Beobachter als den kommenden Superstar der internationalen Dirigenten-Szene handeln, hat sich erst kürzlich langfristig an die Deutsche Grammophon gebunden.
Die nächste Partnerschaft startete Nézet-Séguin, der bereits Chefdirigent in Rotterdam und Philadelphia ist, in der vergangenen Woche im Rahmen einer feierlichen Gala mit dem Konzerthaus Dortmund, wo er ab diesem Herbst für drei Jahre die Exklusivkünstler-Residenz übernimmt.
Sein Antrittskonzert in Dortmund nutzten Nézet-Séguin und Deutsche Grammophon gleichzeitig, um die ersten beiden Alben der neu formierten Zusammenarbeit zu präsentieren: Mit dem Philadelphia Orchestra hat Nézet-Séguin Strawinskys “Le Sacre du printemps” sowie einige Stokowski-Transkriptionen eingespielt, mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra Tschaikowskys “Pathétique” – die Dirigent und Orchester auch am Abend selbst ihrem hingerissenen Dortmunder Publikum präsentierten.
Neue und unkonventionelle Wege ging für die glanzvolle Gala im Anschluss einmal mehr der ohnehin für seine lockere und durchaus jugend-kompatible Herangehensweise gefeierte Veranstalter: Das Konzerthaus Dortmund empfing sein Publikum nach dem Konzert mit einem Klassik-DJ der Yellow Lounge, der den Abend nach Ansprachen und Signierstunde in eine gelungene Party-Atmosphäre führte.