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Die drei großen Opernboxen

Opernboxen Mozart / Verdi / Haydn
© Decca / Deutsche Grammophon
11.08.2009
Ein Plädoyer für die Box – dieses gilt unter Umständen, die zumeist nur die traditionellen Klassikfirmen bieten können. Wenn nicht nur der Preis stimmt, sondern auch die Qualität.

Die klassische Musik ist ein weites, weites Feld, dessen Erschließung Materialfülle und reiche Belohnung für ein ganzes Leben bereithält. Man wächst damit. Werke wie Beethovens „Mondschein-Sonate“ und sein letztes Streichquartett op. 135 erschließen sich dem Entdeckungsreisenden in Sachen Klassik nur selten im selben
Lebensabschnitt. Deshalb ist es im Prinzip eine sehr gute Sache, wenn man den Kosmos der klassischen Musik möglichst komplett verfügbar hat. Dagegen sprachen lange ganz konkrete Argumente wie hohe Kosten oder der Platzbedarf. Dann begannen einige Zweitverwerter mit bezahlbaren Preisen und platzsparenden Verpackungen für Kompletteditionen – denen es allerdings oft an Qualität mangelte. Mittlerweile aber haben sich die traditionellen Plattenfirmen das Prinzip zu eigen gemacht – und verwerten die großen klassischen Aufnahmezyklen der Vergangenheit auf diese Weise. Man bekommt heute sämtliche Beethoven-Symphonien zu Preisen zwischen 20 und 30 Euro. Und kann dabei auf Idealinterpreten wie Karajan, Klemperer oder Bernstein zurückgreifen. Das ist fürwahr ein paradiesischer Zustand. Jüngste Beispiele für Boxen, bei denen Preis und Wert einfach passen, sind drei Veröffentlichungen, die die kommende Opernsaison bereichern: Bei Deutsche Grammophon erscheint die La Scala Edition, die neun legendäre Verdi-Aufnahmen aus den Jahren 1961 bis 1981 auf 21 CDs zusammenfasst. Die Liste der Künstler umfasst fast alle prägenden Namen aus der goldenen Ära jenes Opernhauses, das Giuseppe Verdis künstlerische Heimat gewesen ist: Mirella Freni, Renata Scotto, Carlo Bergonzi, Plácido Domingo, Claudio Abbado, Rafael Kubelik. Von Decca kommen komplette Editionen der Opern Wolfgang Amadeus Mozarts und Joseph Haydns. Die stargespickte, 44 CDs umfassende Mozart-Ausgabe erscheint als limitierte Edition, die nur ein einziges Mal gefertigt wird. Das Opernwerk Joseph Haydns, das noch seiner Wiederentdeckung durch das breite Publikum harrt, ist nie wieder so profund erarbeitet worden wie von Antal Doráti, jenem Dirigenten, der mit einer Weltersteinspielung sämtlicher Haydn-Symphonien (ebenfalls als preiswerte Box erhältlich) bis heute die stilbildende Instanz in Sachen Haydn darstellt.

Harald Reiter

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