Walter Braunfels (1882–1954) gehörte – neben Richard Strauss und Franz Schreker – zu den erfolgreichsten Komponisten der Weimarer Republik. Seine Oper „Die Vögel“ wurde 1920 von Bruno Walter in München uraufgeführt und erschien 2005 in der Decca-Reihe „Entartete Musik“ mit dem DSO Berlin und Lothar Zagrosek.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erhielt Braunfels als „Halbjude“ Berufsverbot, blieb dennoch in Deutschland und komponierte zwischen den Jahren 1939–1943 sein letztes Bühnenwerk „Jeanne d’Arc – Szenen aus dem Leben der heiligen Johanna“.
Sein durch die Spätromantik bestimmtes Werk passte jedoch nicht mehr in das avantgardistische Musikleben der Nachkriegszeit. So vergingen beinahe 50 Jahre bis zur konzertanten Welturaufführung durch u.a. Juliane Banse, Manfred Honeck und das Schwedische Radiosymphonieorchester am 31. August 2001 in den Berwaldhallen, Stockholm. Weitere sieben Jahre vergingen bis zur ersten szenischen Aufführung der „Jeanne d’Arc“ durch Christoph Schlingensief an der Deutschen Oper Berlin.