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Rafal Blechacz – Pressestimmen 2006

30.06.2007
Die Presse lobt den Ausnahmepianist Rafal Blechacz in den höchsten Tönen. Lesen Sie hier einige Auszüge.
Virtuose Brillanz entwickelt bei ihm durchaus eine Sogwirkung; doch wenn immer möglich schält er die lyrischen Aspekte seines Parts heraus. Jede auch nur von fern kantable Phrase bringt er zum Singen, jede im Passagenwerk noch so versteckte Stimme zum Leuchten. Und im Finale, kräftig unterstützt vom Orchester, beginnen die Themen zu tanzen. Zurück bleibt der Traum von der sehr gern zu ertragenden Leichtigkeit des Klavierspiels.
Rafal Blechacz, Concert review Zurich, Jürg Huber, Neue Zürcher Zeitung, 21. September 2006 

Das Klavierwunder von Warschau
Rafal Blechacz siegte beim berühmten Chopin-Wettbewerb. […] Noch so jung und schon so perfekt! Der Gewinner des letzten Warschauer Chopin-Wettbewerbes heißt Rafal Blechacz […] und eroberte nun beim Klavier-Festival Ruhr im ausverkaufte Dortmunder Harenberg City-Center das Publikum im Sturm. Dieser Abend machte deutlich: Hier steht ein junger Pianist – als Warschauer Sieger in der Nachfolge so illustrer Größen wie Martha Argerich oder Maurizio Pollini – vor einer großen Karriere […] Blechacz ist manuell wahnsinnig begabt […]. Die Vierergruppe der Mazurkas op. 17 spielte er in Dortmund so verführerisch raffiniert mit melancholischem Unterton, wie man es sich nur wünschen kann. Und die Polonaise As-Dur op. 53 habe ich so furios, so zupackend kaum live erlebt […]. Die Walzer als Zugaben: Blechacz, der über einen satten, fein ausgeloteten Klavierton verfügt, ist kein Salonlöwe, sondern ein intelligenter Rhythmiker. Die Nocturnes op. 62 begreift er trotz seines Alters […] schon als intime Botschaften, als Seelenspiegelungen. Immer warmherzig, nie kühl kalkulierend. Und die Barcarolle kommt ganz ohne trügerische Süße aus. Respekt! […] Eine späte Sonate Haydns, nämlich Nr. 52 Es-Dur, zeigte gleich zu Beginn des Konzertes: Da ist einer, der hat Biss, der ist mit dem Instrument verwachsen. Erfrischend pointiert und nicht überhetzt in den schnellen Ecksätzen, ganz ohne Pathos im kühn komponierten Adagio. Und Beethovens zweite Klaviersonate A-Dur, dem Lehrer Haydn zugeeignet, lebt hier von motorischer Energie, von frechen Akzenten der linken Hand, von der Freude am ausgereizten Klang. Wie gesagt: perfekt!
Rafal Blechacz, Concert review Dortmund, Michael Stenger, WAZ, 18. Juli 2006

Der Zauber eines sanften “Klavierflüsterers”
[…] Alles fließt unter den Händen des für sein Alter erstaunlich reifen und abgeklärten Pianisten. Mit dem Herzen für romantische Musik und Chopin spielte der 21-Jährige auch schon Haydns Es-Dur-Sonate und Beethovens op. 2,2. Nocturne-Stimmung fing Blechacz in den langsamen Sätzen dieser beiden klassischen Werke ein. Ein bisschen war Blechacz an diesem Abend bis zu seiner fulminanten Interpretation der großen “Ritterpolonaise” von Chopin am Schluss der “Klavierflüsterer”, der vorsichtig Kraft in der Beethoven-Sonate entwickelte, die Brillanz der Haydn-Sonate behutsam heraus tupfte und in den Nocturnes und Mazurkas von Chopin mit vorsichtigem Anschlag große Oasen der Ruhe ausbreitete. Blechacz singt die Kantilenen aus am Klavier, und sein Anschlag hat die Brillanz und jenes Funkeln im Ton, die man bei den meisten Chopin-Interpreten vergeblich sucht. In einem großen Klangstrom ließ er den Gondelrhythmus von Chopins Barcarolle fließen. In versunkene Klavier-Poesie tauchte er in den beiden Nocturnes op. 62 ein, und in den vier Mazurkas gab er Eleganz und Anmut ohne sie mit zu viel Parfüm des Salons zu bestäuben. Tiefer Ausdruck und eine fulminante Technik, mit der er die Nonen-Arpeggien in der As-Dur-Polonaise ausbreitete und mit Klang-Arabesken füllte, vereint sich im Spiel des 21-jährigen Polen auf imposante Weise. Auf die weitere Entwicklung dieses Pianisten darf man sehr gespannt sein.
Rafal Blechacz, Concert review Dortmund, Julia Gaß, Ruhr Nachrichten (Dortmund), 18. Juli 2006

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