Die Faszination des Medienkünstlers Joachim Sauter gilt der Abbildung des Virtuellen im Raum. Seine preisgekrönten Arbeiten sind im interdisziplinären Spannungsfeld zwischen Kunst, Medien, Design und Informationstechnologie angesiedelt. Gemeinsam mit der von ihm 1988 mitgegründeten Organisation ART+COM entwirft er computergesteuerte Choreografien von Raum, Licht, Objekten und Bewegung.
Sauters Denken knüpft sich eng an das Internetzeitalter und seine Tendenz zur Isolation des Individuums beim Informationsaustausch und der Unterhaltung vor dem Computerbildschirm. Seine Arbeiten verlagern die Interaktion mit der Technologie in den öffentlichen Raum, um sie zu einer kollektiven Erfahrung zu machen. Zu Sauters bekanntesten Installationen zählt die „Kinetische Skulptur“, die er 2008 im Auftrag von BMW realisierte. Sie übersetzt den Prozess der Formfindung im Fahrzeugdesign metaphorisch in den Raum.
In seinem jüngsten Projekt, der kinetischen Komposition „Symphonie Cinétique – The Poetry of Motion“, bezieht Joachim Sauter erstmals Musik in seine Arbeit ein. Gemeinsam mit dem isländischen Komponisten Ólafur Arnalds will er Raum, Klang und Bewegung zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen und die poetische Synergie von Musik und mechanischer Bewegung im Raum erfahrbar machen.
„Bisher waren unsere kinetischen Installationen ,Stummfilme‘“, sagt Joachim Sauter. „Zusammen mit Ólafur Arnalds möchte ich sie nicht nur mit Musik unterlegen, sondern eine poetische Erfahrung kreieren, die auf der Choreografie von Spiegeln, reflektiertem Licht und Klang basiert.“
Ólafur Arnalds ergänzt: „Ich betrachte die kinetischen Skulpturen auf eine ähnliche Weise, wie ich Tänzer betrachte. Die Choreografie jeder Skulptur korrespondiert mit einem Element in der Musik und miteinander kombiniert erschaffen sie den ganzen Song. Mein Ziel ist es, sie mit der Musik zu unterstützen und ihnen dabei nicht zu nahe zu treten – eine Bühne zu erschaffen, auf der die Skulpturen tanzen können.“
Die Premiere von „Symphonie Cinétique – The Poetry of Motion“ findet am 6. Juli 2013 im Berliner Kunstraum MADE statt. Die Ausstellung ist vom 7. Juli – 28. Juli täglich von 16:00 – 19:00 Uhr geöffnet.
Sehen Sie hier die Dokumentation zur Ausstellung: