Manfred Eicher, seines Zeichens Produzent und Chef des in München-Gräfelfing ansässigen Labels ECM Records erhielt diese Woche den mit 15.000 DM dotierten “Musikpreis der Stadt München”, der alle zwei Jahre vergeben wird. Seit 1969 veröffentlicht Eicher auf ECM (das Kürzel steht für “Edition of Contemporary Music”) Alben von führenden europäischen und amerikanischen Jazzmusikern wie Jan Garbarek und Keith Jarrett.
Die in frühen 80er Jahren eingeführte Reihe “ECM New Series”, die alten, aber aufregend neuinterpretierten sowie zeitgenössischen Werken der Klassik vorbehalten ist, setzte vor allem mit den Aufnahmen des Hilliard Ensembles und Arvo Pärts schon bald neue Maßstäbe. In der Begründung der Jury heißt es u.a., daß der 55jährige Eicher seine Produzententätigkeit von Beginn an mit äußerster ästhetischer Konsequenz und ungewöhnlicher Risikobereitschaft verfolgt habe. FAZ-Musikredakteur Wolfgang Sandner, der die Laudatio hielt, verstieg sich sogar zu der gewagten Aussage, wer ECM höre, würde ein besserer Mensch! Nun ja, nun ja… ganz so leicht ist’s dann ja wohl doch nicht. Aber schaden kann’s auf keinen Fall. Auch wenn Wiglaf Droste das Gegenteil behauptet.