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Ludovico Einaudi veröffentlicht das neue Album “Day 3”

Ludovico Einaudi
© Decca/ Ray Tarantino
16.05.2019
Ein neuer Tag bricht an im Einaudi-Land. Wo beiläufige Musikfreunde gerade mal den ersten Teil, “Day 1”, der Albumserie namens “Seven Days Walking” von Ludovico Einaudi auf den Schirm bekommen haben, da feiern die Fans des italienischen Pianisten und Komponisten, ähnlich wie Serienjunkies, nun die digitale (und auch physische) Veröffentlichung der dritten Folge: “Day 3”. Im September bringt Einaudi den gesamten Siebenteiler als hochwertiges Album-Boxset heraus.

Was ist neu in “Day 3”?

Einaudi führt in “Day 3” drei neue Episoden, nein, Stücke in sein gigantisches Epos ein. Premiere hat “View from the Other Side”. Dort lässt der Turiner Tastenkünstler ein weiteres seiner markanten, melancholischen Mollmotive voranrollen, mal gerade, mal triolisch. Er nimmt sich Zeit und crescendiert, untermalt von Federico Mecozzi (Geige und Bratsche) und Redi Hasa (Cello), dann in ein anderes-, mal taumelndes, mal wasserfallartiges Thema, hält abrupt inne, so als würde er zurück schauen, wechselt die Tonart, die Perspektive, ergo: “View from the Other Side”.

Einaudi hat “Seven Days Walking” als “360-Grad-Erfahrung” beschrieben

Der zweite neue Titel “Full Moon” ist mit einem Quintenbass und einem darüber laufenden zarten absteigenden Motiv, darüber Flageolett-Klänge der Streicher, ganz filigran. Ein drittes neues Stück trägt einen Titel aus aus dem Vorgänger-Album: “Campfire”. Hier erscheint es in einer neuen Variation, in der Einaudi das drängende Leitmotiv der ersten Fassung weglässt, zugunsten eines anderen, verklärten Themas. Wer also dachte, dass sich die Stücke von “Seven Days Walking” ab dem dritten Teil vielleicht doch mal durch Wiederholung abnutzen, merkt hier, dass Einaudi seinen Pfad wechselt und variiert, ein unberechenbar Suchender bleibt, neue Musik einspeist, damit die Klangreise abwechslungsreich weitergeht.

Einaudi im Serienformat

Im zweiten Teil, der im April erschienen ist, gelingt es Einaudi, sich über die Länge des Albums ganz sanft und subtil, schließlich deutlich in der Intensität zu steigern. Wo “Day 2” farbig, beschwingt und ahnungsvoll klingt, da wirken Einaudi, Hasa und Mecozzi in “Day 3” nun nachdenklich, geheimnisvoll, auf etwas wartend, ein Happy End? Am dritten Tag durchlebt der Pianist verschiedene dramatische Momente, doch ins Stolpern bringt ihn nichts. Hier und da entdeckt er neue Seitenpfade, pirscht sich mal an Chopin heran, bleibt dabei in jedem Moment seinem charakteristischen Stil treu.  

“Ist Ludovico Einaudi der neue Mozart?”, fragte im März 2019 die englische Times

Ein neuer Tag, und wieder mal eine Million Streams abgesetzt. Ludovico Einaudi ist momentan der größte Klassik-Superstar der Welt, dessen Namen keiner kennt, formulierte die Zeitung. Es gibt, laut Times, Berichte von Fans, die erklären, seine Musik habe ihr Leben gerettet und die sich die Noten seiner Stücke tätowieren lassen. Er würde es vermeiden, zu sehr über seine Popularität nachzudenken, kommentierte Einaudi, denn sie würde ihm teilweise Angst machen, die Erwartungen, die damit verbunden wären. Seit Jahrzehnten haben seine Melodien unvergessliche Momente in Filmen und TV-Serien begleitet. Seine musikalische Handschrift, ein “hypnotisches Motiv über wechselnden Akkorden”, sei zum Inbegriff einer modernen Melancholie geworden, schrieb kürzlich die britische Daily Mail, zu einer Art “Instagram-Traurigkeit”. So ein wehmütiges Soundtrack-Appeal hat auch “Seven Days Walking”. Die ersten beiden Folgen haben bereits neue Streaming-Rekorde gebrochen. Einaudi, der immer noch relativ unerkannt in die Öffentlichkeit treten kann, freut sich darüber, dass seine Musik berühmt ist.

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