Kiri Te Kanawa | News | Biografie 8/2005

Biografie 8/2005

Kiri Te Kanawa, c Decca/John-Swannell
16.11.2005
Biographie
Dame Kiri Te Kanawa

Kiri Te Kanawa ist nach ihrem sensationellen Debüt als Gräfin in Le Nozze di Figaro 1971 am Londoner Royal Opera House, Covent Garden fast über Nacht zum Weltstar geworden. Danach ist sie schnell in die vorderste Reihe der internationalen Opernszene aufgerückt und gehört inzwischen zu den international führenden Sopranistinnen. Zur Zeit ihres Operndebüts hatte sie bereits hinreichend Erfahrung als Konzertsängerin und im Aufnahmestudio und fühlte sich vor Kameras ebenso zu Hause wie auf der Bühne. Sie erweitert ständig ihr Repertoire als Konzertsolistin und ist eine gefragte Sängerin in einem breiten Spektrum musikalischer Gattungen.

Als Opernsängerin ist Kiri Te Kanawa dem Publikum der führender Opernhäuser in aller Welt vertraut – Covent Garden, Metropolitan, Chicago Lyric Opera, Opéra Paris, Sydney Opera House, Wiener Staatsoper, La Scala, San Francisco, München und Köln. Ihr Repertoire umfasst die großen Frauengestalten der österreichisch-deutschen Schule: Mozarts Gräfin (Le Nozze di Figaro), Donna Elvira (Don Giovanni), Pamina (Die Zauberflöte) und Fiordiligi (Così fan tutte), Richard Strauss' Marschallin (Der Rosenkavalier), Gräfin (Capriccio) und die Titelrolle in Arabella, dazu italienische Rollen wie Mimì (Puccini La Bohème), Violetta (Verdis La Traviata), Elisabetta (Verdis Don Carlo), Desdemona (Verdis Otello) und die französischen Partien Marguerite (Gounods Faust) und Micaëla (Bizets Carmen).

Auch auf dem Konzertpodium kommen ihre starke Bühnenpräsenz und die Schönheit ihrer Stimme zur Geltung, begleitet von den führenden Orchestern der Welt: Chicago Symphony, Los Angeles Philharmonic, London Symphony und Boston Symphony – unter der Leitung von Dirigenten wie Claudio Abbado, Sir Colin Davis, Charles Dutoit, James Levine, Zubin Mehta, Seiji Ozawa, um nur einige zu nennen.

Seit der denkwürdigen Figaro-Aufführung hat sich Dame Kiri Te Kanawa ein umfangreiches Repertoire erarbeitet, angefangen bei den Klassikern der Oper bis hin zu den Liedern französischer, deutscher und englischer Komponisten, dazu eine reiche Auswahl amerikanischer Songs von Kern bis Gershwin. Auch CDs mit italienischen und französischen Opernarien liegen vor, ebenso ihre weltweit gerühmte Rosenkavalier-Marschallin, in einer Aufnahme mit Bernard Haitink als Dirigenten wie auch die Rolle des Waldvogels in Wagners Siegfried, ebenfalls unter der Leitung von Bernard Haitink, als Teil des berühmten Ring-Zyklus von EMI Classics.

Kiri Te Kanawa, 1944 in Neuseeland als Tochter einer irischen Mutter und eines Maori-Vaters geboren, hatte bereits mit zwanzig Jahren alle Gesangs-wettbewerbe gewonnen, die es im Südpazifik gab, und auch schon ihre erstenSchallplatten aufgenommen – was selbst für eine Primadonna überall auf der Welt ungewöhnlich ist. Ihre Studein setzte sie bei Vera Rozsa am London Opera Centre fort und debütierte an der Covent Garden Opera als eines der
Blumenmädchen in Wagners Parsifal. Sir Colin Davis wurde auf sie aufmerksam und sorgte für ihren internationalen Durchbruch als Figaro-Gräfin.

Kiri Te Kanawa tritt an den unterschiedlichsten Veranstaltungsorten auf, so im intimen Rahmen von Glyndebourne, Tanglewood und Ravinia, der riesigen Arena von Verona, dem Hollywood Bowl, bei den Festspielen in Aix-en-Provence und Salzburg wie auch in der Wüste im australischen Outback. Als Solistin bei der Direktübertragung der Hochzeit von Prinz Charles 1981 in der St Paul’s Cathedral hatte sie das größte Fernsehpublikum, das jemals ein Sänger erreicht hat (schätzungsweise über 600 Millionen Zuschauer). Das Ereignis trug zu ihrem Ruhm wesentlich bei. Einen weiteren Rekord erreichte sie auf einer Tournee durch Australien und Neuseeland, als sie bei einem Openair-Konzert in Auckland ein Publikum von 140.000 Menschen begeisterte. Zur Begrüßung des neuen Jahrtausends in Neuseeland gab sie am Strand ihres Geburtsortes Gisborne ein Konzert, das in 55 Länder übertragen wurde.

1982 wurde Kiri Te Kanawa der Orden des British Empire verliehen. Sie trägt Ehrentitel der Universitäten Oxford, Dundee, Warwick, Auckland, Waikato, Nottingham, Chicago, Durham und Cambridge und ist Fellow h.c. des Oxforder Somerville College und des Wolfson College in Cambrigde. 1990 erhielt sie den Order of Australia. In der Queen’s Birthday Honours List wurde ihr 1995 der begehrte Order of New Zealand verliehen. Ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum feierte Kiri Te Kanawa 1994 zusammen mit ihrem 50. Geburtstag bei einem spektakulären Gala-Konzert in der Londoner Royal Albert Hall.

Dame Kiri Te Kanawa tritt noch immer weltweit in Opernhäusern und Konzertsälen auf. 1999 hat sie ihr neues und bisher persönlichstes Album herausgegeben, Maori Songs, das Lieder ihrer Kindheit enthält, die den Zauber und die Geheimnisse ihrer Heimat Neuseeland heraufbeschwören. Weitere Stationen der letzten Jahre sind das Istanbul Music Festival, das Beiteddine Festival in Lebanon, Kenwood House, eine Japan-Tournee und Gastauftritte bei Galakonzerten in Hong Kong, Macau, Taiwan und Malaysia.

2001 wurde das Best of Kiri-Album veröffentlicht, das erstmals auf einer CD die ganze Bandbreite ihres Repertoires von Popsongs über Musical bis hin zur Klassik demonstriert. Diese CD fand sofort Eingang in die deutschen Klassik-Charts. Im Oktober 2003 erschien in der Serie Best of Singers eine Doppel-CD mit ihren schönsten EMI-Aufnahmen. Ihren 60. Geburtstag feierte Dame Kiri Te Kanawa, die nun seit mehr als 30 Jahren zur Top-Riege nicht nur der Opernstars zählt, übrigens am 6. März 2004. – In der neuen EMI Classics-Serie Legend, die erstmals die beiden Medien CD & DVD vereint, erschien außerdem ein Portrait der singulären Künstlerin – zum Hören und Sehen (Juni 2004).

Auf CD wie DVD ist im Mai 2005 Kiri Te Kanawas aktuelles Album erschienen: Dame Kiri and Friends – das Gala-Konzert vom 28. Februar 2004 aus Auckland, Neuseeland, das aus Anlaß der Gründung der Kiri Te Kanawa Foundation zur Unterstützung und Förderung junger neuseeländischer Künstler stattfand.

Stand: August 2005
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