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Biografie

Jules Massenet
Jules Massenet (* 12.5.1842, Montaud; † 13.8.1912, Paris) war der bedeutendste Opernkomponist der französischen Spätromantik. Als jüngster Sohn aus einer Offiziersfamilie bekam er im Kindesalter Musikunterricht von seiner Mutter. Er erwies sich als begabt, wurde daraufhin bereits als Elfjährige an das Konservatorium von Paris geschickt, um sich unter anderem von Charles Gounod und Ambroise Thomas unterrichten zu lassen. Die Mühe lohnte sich, denn der Student gewann 1863 den begehrten Rompreis, der ihm wiederum die Tür zu den höheren Kreisen der musikalischen Bohème öffnete.

Jules Massenet wirkte von 1878 – 96 als Professor am Pariser Konservatorium und avancierte zu einem der beliebtesten Opernkomponisten seiner Zeit. Während Kollegen wie Jacques Offenbach sich satirisch mit den Zeichen der Zeit auseinandersetzten, wandte sich Massenet zuweilen sentimental-lyrischen Themen zu, wobei ihm sein Gespür für melodische Finesse und überraschende, aber nicht verstörende harmonische Wendungen die Sympathie von Publikum und Kritik sicherte. Zu den bekanntesten Werken zählen „Manon“ (1884), die Adaption des „Werther“ (1892), außerdem „Thaïs“ (1894) und „Thérèse“ (1907).

Insgesamt komponierte Jules Massenet über 20 abendfüllende Opern, außerdem Orchester und Kammermusik, Klavierwerke, Oratorien und Lieder. Zu besonderer Berühmtheit kam dabei ein instrumentales Intermezzo aus der Oper „Thaïs“. Die so genannte „Méditation“ wurde aufgrund ihrer ergreifenden Melodie zu einem der beliebten Programm- und Zugabenstücken von Violinvirtuosen. Nahezu jeder große Geiger bis hin zu Weltstars wie Anne-Sophie Mutter hat sie im Laufe der Karriere zum Besten gegeben und unter anderem dafür gesorgt, dass das Interesse an Jules Massenet erhalten blieb. Während der vergangenen zwei Jahrzehnte kam es außerdem zu einer dezenten Renaissance der französischen Spätromantik, die dafür sorgte, dass Massenets Opern wieder regelmäßig auf die Spielpläne internationaler Häuser gesetzt wurden.