Jonas Kaufmann hat am vergangenen Sonntag, 25. Juli 2010, die 99. Bayreuther Festspiele eröffnet und mit seiner Interpretation des Lohengrin die rund 2000 Premierengäste zu Beifallsstürmen hingerissen. Schon beim ersten Einzelvorhang des Tenors hielt es die tosende Menge nicht mehr auf den Sitzen. Das Publikum ließ beim Schlussapplaus zu keinem Zeitpunkt die Frage offen, wer zu den absoluten Gewinnern des Abends zählen würde: Es war und ist Jonas Kaufmann!
Überwiegend positiv fielen entsprechend auch die Reaktionen der Pressevertreter in den unterschiedlichsten Medien aus, die nicht nur die – im besten Sinne gemeinte – häufig sich in den vielen leisen Tönen niederschlagende Eigenwilligkeit bzw. Einzigartigkeit seiner Interpretation lobten, sondern auch die strahlende Durchschlagkraft an den wenigen auch von Wagner so vorgesehenen Stellen der Partie: „Jonas Kaufmann singt in passender Weise mit vielen leisen Nuancen, besticht mit Strahlkraft ebenso wie mit lyrischer Verhaltenheit.“ [Annika Täuschel in BR-Klassik, 26.07.2010]
Markus Thiel geht in seiner Beschreibung des Stimmphänomens Jonas Kaufmann im Münchner Merkur sogar noch einen Schritt weiter: „Wenn man sich an Kaufmanns abgedunkelte Vokale, an sein gaumiges Timbre gewöhnt hat, dann wird sein mal strahlend-kraftvolles, dann wieder hinreißend lyrisches Singen zur Droge. Viel risikolustiger als in München, extremer in den Emotionsausschlägen gestaltet der Star – ein triumphales Bayreuth-Debüt.“
All diejenigen, denen es nicht gelungen ist, eine der heiß begehrten Karten für die diesjährigen Lohengrin-Vorstellungen zu bekommen, können sich aber auf die Zeit nach den Festspielen freuen. Im September erscheint das neue Album von Jonas Kaufmann mit einer umfassenden Auswahl der beliebtesten und schönsten Tenor-Arien des italienischen Repertoires. Es muss ja beim besten Willen nicht immer Wagner sein…
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