Eine Aufführung von
Mahlers Achter ist immer ein Ereignis, wenngleich das Werk mit dem Beinamen
“Symphonie der Tausend” typischerweise mit einem nur etwa 350-köpfigen Chor aufgeführt wird. Doch was sich am vergangenen Samstag in Caracas ereignete, sprengt alle Dimensionen. Im Rahmen des
Mahler Projects hatte Dirigent
Gustavo Dudamel erstmals das von ihm geleitete
Los Angeles Philharmonic in die Hauptstadt Venezuelas eingeladen, um das gigantische Werk gemeinsam mit dem
Simón Bolívar Symphony Orchestra, einem Zusammenschluss der Chöre von
“El Sistema” und des National Youth Choir of Venezuala sowie einer Reihe von Solisten aufzuführen.
Auf der Bühne des restlos ausverkauften
Teatro Teresa Carreño versammelten sich
1.400 Musiker, und die mit Bändern in den Landesfarben Venezuelas geschmückten Chormitglieder drängten sich auf ganzen 23 Stufen. In ihren Reihen sollen – wen wundert es angesichts der furiosen Darbietung in schweißtreibenden Temperaturen – vereinzelt Ohnmachten beobachtet worden sein. Vor dem gemeinsamen Konzert sagte
Gustavo Dudamel über den Besuch des Los Angeles Philharmonic: “Für mich geht ein Traum damit in Erfüllung, dass dieses großartige Orchester nach Venezuela kommt, um seine Musik und seine Energie mit unseren Kindern, unserer Jugend und unserem Volk zu teilen. Es ist bewegend, weil wir nicht nur eines der besten Orchester der Welt hier bei uns zu Gast haben, sondern weil wir am Ende eine Familie geworden sind.”
Im Rahmen des
Mahler Projects bringt der frisch gebackene Grammy-Preisträger Gustavo Dudamel alle Symphonien Gustav Mahlers mit den beiden von ihm geleiteten Orchestern abwechselnd zur Aufführung: Das Los Angeles Philharmonic spielt die erste, vierte, sechste und neunte Symphonie; das Simón Bolívar Symphony Orchestra die zweite, dritte, fünfte und siebente. Höhepunkte der Konzertreihe waren die zwei gemeinsamen Konzerte in Los Angeles (04.02.) und Caracas (18.02.).