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Joseph, Richard und Giuseppe: Giuseppe Sinopoli und die Josephs-Legende

14.02.2001
Diaghilev und seine Balletttruppe waren ein Magnet für Maler, Komponisten, Autoren. In Paris versetzten seine “Ballets Russes” das Publikum Abend für Abend in Ekstase und als sie in Berlin gastierten, stand auch Hugo von Hofmannsthal in Flammen.
Der Librettist des “Rosenkavalier” entwickelte die schöne, biblische Geschichte um den jungen Joseph und den Versuch seiner Verführung durch Potiphars Weib als Balletthandlung und verkaufte das Ganze an Diaghilev, samt Musik von Richard Strauss. Und Strauss schrieb innerhalb weniger Monate eine Partitur, die es in sich hat: eine selbst für seine Verhältnisse riesige Orchesterbesetzung und einige ganz wunderbare Melodien – speziell für die Rolle der Verführerin, Potiphars Weib. Das Premierenpublikum am 14.  Mai 1914 in der Pariser Opéra verliebte sich sofort in die erotisch aufgeladene Atmosphäre der Ballettmusik und die farbige Instrumentierung und verlangte zehn Vorhänge von Richard Strauss, der den Abend selbst dirigiert hatte. Die Neueinspielung mit Giuseppe Sinopoli und der Staatskapelle Dresden entstand bei zwei ebenso umjubelten Aufführungen in der Semperoper, mit der man den 50. Todestag von Richard Strauss feierte.

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