Garth Knox | Musik | D'Amore

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D’Amore
25. März 2008
Garth Knox

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Produktinformation

Es wurde eine Entdeckungsreise, zunächst für Garth Knox selbst, dann aber auch für seine Hörer. Denn die viola d’amore ist ein in ihren Klangqualitäten deutlich unterschätztes Instrument, dessen Möglichkeiten vom solistisch Filigranen bis zum quasi-orchestral Mächtigen reichen. Und so haben sich der irische Viola-Spezialist Garth Knox und die französische Cellistin Agnès Vesterman auf den Weg gemacht, um ein Repertoire zu erforschen, das von den Melodien des Frühbarocks bis zu den Experimenten der Gegenwart reicht.

Manchmal helfen Zufälle ein wenig nach: “Vor ein paar Jahren”, erinnert sich Garth Knox, “war ich in Italien, hatte ein wenig Zeit zu meiner Verfügung und ein Freund lieh mir eine viola d’amore für ein paar Tage. Ich hatte das Instrument noch niemals vorher gesehen, aber ich war schnell verführt von dem weichen Klang der sieben Saiten, die gespielt werden, so reich in den Harmonien, und verblüfft von der mysteriösen Präsenz der sieben mitschwingenden Saiten, die allem, was auf den gespielten Saiten passiert, eine persönliche, intime Klanggestalt  hinzufügen. Jede Saite hat quasi sein ‘unbewusstes’ Double, das auf die Stimulation der ‘bewussten’ Saite antwortet – oder auch nicht”. Das Instrument aus der Viola-da-gamba-Familie hatte seine Blütezeit im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert erlebt, zuweilen in solistischer Funktion, vor allem aber als obligates Instrument in Opern und Kantaten.

Garth Knox machte sich auf die Suche, entdeckte Werke des barocken Virtuosen Attilio Atriosti und wandte sich darüber hinaus angesichts der spärlichen Repertoire-Lage auch Stücken zu, die ursprünglich für die weiter verbreitete Viola da gamba geschrieben waren. Manches passte perfekt wie etwa die “Folies D’Espagne” von Marin Marais oder auch einiges, was Thomas Hume für die musikalische Konkurrenz verfasst hatte wie etwa das Stück “A Pavin”.
 
Darüber hinaus aber boten sich noch weitere Chancen: “Auch für die Neue Musik ergeben sich großartige Möglichkeiten durch diesen exotischen historischen Rückgriff. Klaus Huber verlangt in ‘… Plainte…’ zum Beispiel, dass die Saiten in Dritteltönen gestimmt werden, um Skalen zu produzieren, die sich an die türkischen Tonleitern anlehnen und entwirft damit eine ruhige, aber bewegende Hommage an Luigi Nono nach dessen Tod”. Roland Moser wiederum ließ sich inspirieren, zwei neue Stücke für das ungewohnte Instrument zu komponieren, und Garth Knox selbst erweiterte das Programm um “Malor me bat”. Schließlich kamen noch zwei Traditionals aus der keltischen Folklore hinzu und so hatte sich ein Repertoire ergeben, das den Grundstock für das Album “D’Amore” bildet.

Als musikalische Partnerin suchte sich Garth Knox die französische Cellistin Agnès Vesterman, die vom Arpeggione Sting Quartet bis hin zu Kollegen wie Vincent Courtoir und Ernst Reijseger mit sehr unterschiedlichen Klangformen vertraut war und sich daher diesem stilübergreifenden Projekt auch auf das akustische Neuland zwischen den Epochen und Gattungen wagte. Aufgenommen wurde im September 2006 in den akustisch für derartige Kammermusik perfekten Räumen der Propstei St. Gerold und so entstand ein betörendes Widmungsalbum an die Ausdruckskraft der viola d’amore, mit dem Knox und Vesterman wie nebenbei manche Vorstellung von der Historizität eines Klangs revidieren.
Veröffentlichung
25.3.2008
Format
CD
Label
ECM New Series
Bestellnummer
00028947663690

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