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Francis Poulenc

Biografie Francis Poulenc

Francis Poulenc
Francis Poulenc (* 7.1.1899, Paris; † 30.1.1963, ebenda) war ein wichtiger Mittler zwischen den Klangwelten der Spätromantik und der melodischen Moderne. Ersten Klavierunterricht bekam er als Kind von seiner Mutter, studierte daraufhin in Paris bei Charles Koechlin und war in den 1920er Jahren Teil der künstlerisch aktiven Bohème der französischen Hauptstadt. Zu seinem Freundeskreis gehörten Dichter wie Paul Éluard und Guillaume Appolinaire, aber auch der Bariton Pierre Bernac, für den der zahlreiche Lieder schrieb. Wichtig wurde außerdem seine Freundschaft zu Kollegen wie Erik Satie und Jean Cocteau, mit denen zusammen er sich in der Groupe der Six gegen die akustischen Verschleierungen des Impressionismus wandte, denen er anfänglich mit Klavierwerken wie den „Préludes“ (1916) durchaus nahe stand.

Die abstrakte Moderne aber blieb für ihn ebenso eine Spielerei wie die Gefühlswallungen der Debussy- und Ravel-Schule. Francis Poulenc sah sich in der Tradition des Neo-Klassizismus, der sich wiederum unter anderem auf Konzertformen des 18.Jahrhunderts berief. Nach dem Unfalltod eines engen Freundes und einem religiösen Initiationserlebnis wandte er sich 1936 dem katholischen Glauben zu und begann, geistliche Werke wie die „Litanies à la vierge noire“ (1936) zu schreiben. Dem folgten weitere, groß angelegte Vokalkompositionen wie die „Messe G-Dur“ (1937) oder das „Stabat Mater“ (1950), mit der Francis Poulenc an romantische und frühere Klangwelten anknüpfte.

Typisch für seine Kompositionen war dabei die Beibehaltung des melodischen Elements in Zeiten zunehmender Abstraktion. Francis Poulenc schrieb neben den Vokalwerken zahlreiche Stücke für Klavier, Kammermusik, die Tragédie Lyrique „La voix humaine“ (1959, nach einem Text von Jean Cocteau), Ballette wie „Les Biches“ (1923), „Les animeau modèles“ (1942) und mehrere Opern wie „Les mamelles de Tirésias“ (1947) und „Les dialogues des Carmélites“ (1957).