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Felix Mendelssohn Bartholdy quer
09.09.2009
Die Reihe startete bereits 2006. Mit je einem Konzert im Gewandhaus zu Leipzig und im Kammermusiksaal der Philharmonie in Berlin präsentierte der italienische Pianist Roberto Prosseda unter dem Titel „Mendelssohn Discoveries“ rare und selten gespielte Stücke des romantischen Komponisten. Er knüpfte damit an mehrere weitere Konzerte und Veröffentlichungen an, die ihn als profunden Kenner des Mendelssohn’schen Oeuvres auswiesen. Seitdem hat sich das Projekt kontinuierlich und so überzeugend weiter entwickelt, dass die erste Folge der „Mendelssohn Discoveries“ ihren Platz im Programm der Deutschen Grammophon gefunden hat. Neben Roberto Prossedas Interpretation des „Klavierkonzerts a-Moll“ sind darüber hinaus zwei sinfonische Werke mit dem Gewandhausorchester unter der Leitung von Maestro Riccardo Chailly zu hören.

Es ist ein gutes Team, zum einen der junge Pianist aus Latina mit dem besonderen Faible für die Nebenlinien des Klavierwerkes von Felix Mendelssohn, auf der anderen Seite der erfahrene Dirigent und damalige Leiter des Gewandhausorchesters, der sich auch für die umfassende Darstellung des musikalischen Werkes des in Leipzig wirkenden Komponisten stark macht. Denn gerade im Fall von Mendelssohn gibt es noch immer viel zu entdecken. Der Universalgelehrte und vielfach begabte Künstler gehörte bereits zu Lebzeiten zu den Koryphäen des musikalischen Lebens, ohne dessen Engagement beispielsweise die Wiederentdeckung von Johann Sebastian Bach einen anderen Weg genommen hätte. Er war darüber hinaus ein unermüdlicher Kreativer, der in seinem kurzen Leben rund um die Uhr gearbeitet, geforscht, komponiert haben muss. Und er war ein Zweifler, der viele seiner Werke nicht zur Veröffentlichung frei gegeben hatte. Deshalb gibt es von zahlreichen Stücken verschiedene Fassungen, die je nach Stadium der Korrekturen ein unterschiedliches Bild abgeben.

Für die Interpretation der „3.Sinfonie“, die auch als die „Schottische“ bekannt ist, wählte Riccardo Chailly daher die so genannte und ihm stimmiger erscheinende „Londoner Fassung“, die der Druckfassung vorausging, die der Komponist zu Lebzeiten autorisiert hatte. Ihr waren rund zwölf Jahre Beschäftigung und Korrekturen Mendelssohns voraus gegangen und sie diente als Grundlage eines Konzertes 1842 in London, bevor sie noch einmal weitere Veränderungen erfuhr. Das „Klavierkonzert a-Moll“ wiederum war bislang unvollendet. Roberto Prosseda bat daher den befreundeten Komponisten Marcello Bufalini, auf der Grundlage der vorhandenen Autographen eine Konzertfassung zu schaffen, die er dann durch Hinzunahme mehrerer weiterer Fragmente verwirklichte. Die Aufführung der Sinfonie und des Konzertes fand im Januar 2009 anlässlich des Mendelssohn-Jahres in Leipzig statt und wurden für die CD-Version durch die von Christopher Hogwood rekonstruierte römische Version der „Hebriden-Ouvertüre“ ergänzt, die Riccardo Chailly bereits 2006 aufgenommen hatte. So gibt des auf „Mendelssohn Discoveries“ einiges zu entdecken und manches zu hören, das wie das Klavierkonzert in dieser Form bislang einmalig ist.

Mehr über den Dirigenten Riccardo Chailly erfahren Sie auf seiner Künstlerseite bei KlassikAkzente.

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