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Musikalische Meditation – Elīna Garančas neues Album

Elīna Garanča
© Paul Schirnhofer / DG
11.09.2014

Hörbare Herzensangelegenheit

Nach wenigen Takten des “Sanctus” von Charles Gounod ist man ganz verzaubert von der Welt, in die Elīna Garanča gemeinsam mit ihrem Ehemann Karel Mark Chichon als Dirigent vor der Deutschen Radio Philharmonie und dem Latvian Radio Choir die Ohren einlädt. Bereits der erste Akkord, glockenklar und wunderbar ausbalanciert, steht für das, worauf es bei dem Album ankommt: Ausgewogenheit und Perfektion. Und das nicht auf eine sterile Art und Weise, sondern mit genau dem Maß an Emotionalität, dass man sich beim Hören sofort entspannt und innerlich zur Ruhe kommt. Das Programm “Meditation” ist für Elīna Garanča eine persönliche Herzensangelegenheit. Man spürt förmlich, dass es der Sängerin, die regelmäßig auf allen großen Bühnen der Welt auftritt und auch im Privaten als zweifache Mutter völlig bei sich angekommen ist, nicht mehr darum geht, mit großen Gesten von sich zu überzeugen. Es wirkt so, als würde die Musik einfach aus ihr herausfließen, es wirkt mühelos und wird noch dazu mit einer durch und durch überzeugenden und sehr anrührenden Innigkeit vorgetragen. Das ist das, was eine wahre Spitzenklasse ausmacht.

Ave Elīna

In der heutigen schnelllebigen Zeit mal “an nichts” zu denken, erfüllt viele Menschen gleichermaßen mit Hilflosigkeit und Sehnsucht. Mit Elīna Garančas neuem Album “Meditation” kann man den Zustand von tiefem inneren Frieden nun musikalisch erleben: Ob mit Wolfgang Amadeus Mozart, Charles Gounod, Giacomo Puccini oder Kompositionen der Gegenwart von Pēteris Vasks. Auf diesem Streifzug durch die sakrale Musik kann man zur Ruhe kommen und Körper und Geist in Einklang bringen. Die Mezzosopranistin erkundet auf ihrem Album zwischenweltliche und fast sphärische Klänge verschiedener Epochen. Der französische Opern- und Ballettkomponist Adolphe Adam komponierte 1847 ein kleines Weihnachtslied zum Gedicht “Minuit, chrétiens”. Wenn Elina Garanca dieses “Cantique de Noël” singt, dann leuchten im Inneren plötzlich schon die Weihnachtskerzen. Das überirdisch schöne “Ave Maria” des italienischen Komponisten Giulio Caccini aus dem 16. Jahrhundert führt weit zurück durch die Jahrhunderte und spannt zu gleich über das “Ave Maria” von Pietro Mascagni aus dem 19. Jahrhundert mühelos den Bogen bis ins zum “Ave Maria” von William Gómez, der im 20. Jahrhundert lebte und komponierte. Zeitlose musikalische Schönheit ohne Verfallsdatum.

Lettische Lieder

Auch wenn Elīna Garanča viele Jahre in Deutschland gelebt hat und mittlerweile in Spanien zuhause ist, fühlt sie sich ihren lettischen Wurzeln immer noch sehr verbunden. So hat sie für ihr neues Album auch Kompositionen des zeitgenössischen lettischen Komponist Pēteris Vasks ausgewählt. Die “Silent Songs” aus dem Jahr 1979 für gemischten Chor fügen sich wunderbar in das musikalische Gesamtbild ein. Der Latvian Radio Choir ist der perfekte Klangkörper für diese lettische Gemeinschaftsarbeit auf höchstem Niveau. Trotz der vielen verschiedenen Epochen, Einflüsse, Besetzungen und Stile ist auf dem Album “Meditation” ein außergewöhnlich homogenes und in sich stimmiges Klangbild entstanden.
Wer die Musik auch live erleben möchte, hat in diesem Herbst die Gelegenheit dazu. Nach dem Tourstart am 23. Oktober in der Hamburger Laeiszhalle, wird Elīna Garanča ihr neues Programm im Oktober und November 2014 auch u.a. in Bremen, Frankfurt, Nürnberg, München, Essen und Wien vorstellen.

Elīna Garanča spricht über ihr neues Album: Hier die Dokumentation zu “Meditation” sehen.

Außerdem war Elīna Garanča zu Gast in der NDR Talk Show am 12.09.14. Das vollständige Gespräch kann man in der NDR Talk Show Mediathek sehen. Einen Tag später strahlt das ARD Mittagsmagazin einen Beitrag über “Meditation” aus, das Video kann man auf der Seite der Sendung “Mittagsmagazin” sehen.

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