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Elina Duni Quartet – Poetisch ohne Pathos

Elina Duni Quartett: Norbert Pfammatter, Patrice Moret, Elina Duni, Colin Vallon
© Nicolas Masson/ECM
13.04.2015
Die aufwühlende Geschichte des Balkans hat viele anrührende Lieder über die Liebe und das Exil hervorgebracht. Auf “Dallёndyshe” (“Die Schwalbe”) versammelte Elina Duni zwölf solcher Stücke, die ihre Wurzeln vor allem in der albanischen Volksmusik haben. Gemeinsam mit den Musikern ihres exzellenten Quartetts – Pianist Colin Vallon, Bassist Patrice Moret und Schlagzeuger Norbert Pfammatter – interpretiert Duni diese mit beeindruckender Intensität und viel Einfühlungsvermögen. Die in Tirana geborene und in der Schweiz aufgewachsene Sängerin hat sich zu einer außergewöhnlichen musikalischen Geschichtenerzählerin entwickelt, die mit  ihren Liedern Genre- und Sprachgrenzen überwindendet. Mit ihrer kammermusikalischen Farb- und Formgebung und ihren kraftvoll-geschmeidigen Rhythmen ist Elina Dunis vielschichtige Musik heute weit mehr als nur ein Hybrid aus Jazz und Folk.
Diese Lieder zu finden und für das Quartett zu adaptieren, ist jedes Mal eine neue Herausforderung: “Wir arbeiten bei jedem Lied anders, und wenn wir zu viert sind, steuert jeder etwas bei. Manchmal beginnen wir mit einem Bass/Drums-Muster von Patrice und Norbert, dann spielt Colin etwas dazu und ich setze noch eine Linie darüber, weil ich eine Idee habe, wie man die Melodie anders singen oder phrasieren könnte. Für dieses Album hat Colin außerdem zwei komplette Arrangements mitgebracht, was sehr hilfreich war. Es ist wirklich ein Glück, mit diesen feinen Musikern arbeiten zu können, die mir helfen, die poetische Qualität zum Vorschein zu bringen, ohne jemals ins Sentimentale abzugleiten. Gerade bei Balladen besteht immer die Gefahr, dass man das Pathos ein bisschen zu stark unterstreicht.” Dieser Gefahr sind sich die Musiker bewusst – sie betonen die Seele des Songs, statt nur illustratives Beiwerk zu liefern. Ein wunderbares Beispiel dafür ist das von Isak Muçolli komponierte “Sytë” (“Augen”), das die albanische Diva Nexhmije Pagarusha (auch bekannt als die Nachtigall des Kosovo) einst berühmt gemacht hat. Das Elina Duni Quartet verleiht dem Stück eine subtile, tranceähnliche Grundstimmung, die den Hörer unwillkürlich in Bann schlägt. So wie das Album selbst es auch tut.
Am 29. April 2015 gastiert das Elina Duni Quartet mit dem Repertoire von “Dallёndyshe” in der Centralstation in Darmstadt, am 31. Mai 2015 im Roten Salon in Berlin und im Oktober 2015 im Münchner Ampere.

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