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ECM 40: Teil 10

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© ECM Records / Universal Music
21.10.2009
Pat Metheny & Lyle Mays: As Falls Wichita, So Falls Wichita Falls

Hinter dem rätselhaften Titel “As Falls Wichita, So Falls Wichita Falls” versteckte sich ein biographisches Wortspiel. Bereis 1975 hatte Pat Metheny den Pianisten und Keyboarder Lyle Mays beim Wichita Falls Festival kennengelernt. Aus dieser Begegnung erwuchs zwei Jahre später ein eigenes Quartett, das sich als musikalisch wegweisend für den Jazz-Sound der frühen Achtziger herausstellte. Und die beiden Musiker hatten sich derart viel zu sagen, dass sie im September 1980 als Duo ins Studio gingen, um die noch jungen Sphären der synthetischen Klänge mit ihrer Vorstellung von kammerjazziger Eleganz zu verknüpfen. Als Gast stieß der brasilianische Perkussionist Nana Vasconcelos zu den beiden und gemeinsam entstand ein Album, das nicht nur wunderbare neue Standards wie “It’s For You” enthielt, sondern mit dem Titelstück auch in Form einer collagierten Suite das Spektrum des Metheny/Mays’schen Sound-Kosmos extensiv entfaltete. So entstand Musik, die auch aus der Distanz der Gegenwart in ihrer eigenständigen Ästhetik noch immer Gültigkeit hat.
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Jan Garbarek: Legend Of The Seven Dreams

Legenden muss man erzählen können. Der norwegische Saxofonist Jan Garbarek hatte sich diese Kunst über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg erarbeitet, zunächst vergleichsweise frei, dann Schritt um Schritt im Austausch mit verschiedenen Formebenen und klangethnischen Systemen, die er in sein Bedeutungssystem integrierte. Die "Legend Of The Seven Dreams " erwies sich in diesem Prozess als ein Wendepunkt. Denn es war das erste Album, das ihn mit dem Keyboarder Rainer Brühninghaus zusammen präsentierte, der seitdem zu Jan Garbarek engen musikalischen Partnern zählt. Es entwickelt außerdem, in verschiedenen Besetzungen um den Bassisten Eberhard Weber und den Perkussionisten Nana Vasconcelos ergänzt, den atmosphärisch dichten Motivkosmos, aus dem heraus sich dann der typische Sound der Gegenwart des Saxofonisten herleitete. Denn Jan Garbarek erzählte in neun Stationen mit Saxofonen und Flöten Geschichten aus verschiedenen Ecken der Welt, imaginierte Klangstreifzüge durch Hochländer und weite Räume, faszinierend dicht in ihrer auf das Wesentliche reduzierten Tonsprache.
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Jan Garbarek / Anouar Brahem / Ustad Shaukat Hussain: Madar

Saxofon, Oud, Tabla – eine karge Besetzung. Madar war ein Experiment, aber eines das dank der Souveränität der Musiker von Erfolg gekrönt war. Denn zum einen waren Jan Garbarek, Anouar Brahem und Shaukat Hussain herausragende Musiker, die die Kunst der subtilen Steigerung und gezielten Dramaturgie perfekt beherrschten. Darüber hinaus brachten sie zu dem Aufnahmetermin im August 1992 ihre Erfahrungen aus drei verschiedenen Kulturkreisen mit, die sich über die persönliche Energie der Charaktere zu einem homogenen Klangkosmos verbanden. “Madar” ist eine Synthese von indischer, nordafrikanischer und nordeuropäischer Gestaltungskompetenz, oft in langen Bögen entwickelt, mit subtilen Querverweisen in viele verschiedene musikalische Traditionen von der Improvisation der kammerjazzigen Schule bis in die arabisch-klassisch geprägten Überlieferungen, basierend auf einem kulturellen Respekt untereinander, der die Aufnahmen als Ganzes wirken lässt.
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Keith Jarrett: Vienna Concert

Ein Solo-Konzert ist ein Wagnis, wenn man sich der reinen Inspiration überlässt. Denn sie ist kaum berechenbar, bedingt von Faktoren wie Raum, Stimmung, Publikum, Instrument. Keith Jarrett hatte nach der ersten Phase der Solo-Konzerte in den Siebzigern sich im folgenden Jahrzehnt vor allem anderen Projekten wie seinem Trio oder stilübergreifenden Kompositionen zugewandt. Anfang der Neunziger aber war er wieder vermehrt auch als Spontankomponist allein am Flügel zu erleben. Und einer der besonderen Abende war der 13.Juli 1991 in der Wiener Staatsoper. Denn die Muse war ihm hold und so entstanden zwei intensive, dem Flow der künstlerischen Intuition folgende Konzerthälften, von denen Keith Jarrett später selbst meinte: “Ich habe das Feuer lange Zeit gehortet und viele Funken sind in der Vergangenheit verflogen. Die Musik dieser Aufnahme aber spricht, endlich, die Sprache der Flamme selbst”. Minutenlanger Applaus bestätigt seine Einschätzung. Es war einer dieser magischen Abende.
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