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ECM 2005: Mit Gidon Kremer, Arvo Pärt, András Schif uvm.

ECM Chronik: Das Jahr 2005
31.12.2005
Gidon Kremer brilliert mit einer grandiosen Neuinterpretation von Bachs Sonaten und Partiten für Violine solo (“Rohe, feuerflüssige Fortes, tief aus dem Inneren der Saiten gezogen”, schwärmt die New York Times) und führt die Kremerata Baltica durch Victor Kissins fesselnde Orchesterversion von Schuberts Streichquartett in G-Dur. Kremer und die Kremerata gastieren auch auf Kanchelis neuem Album “In l’istesso tempo”. 

Arvo Pärts Kompositionskunst zeigt sich in einem langen “Trauergesang für die Lebenden” und dem Friedensgebet “Da Pacem Domine” auf dem Album “Lamentate” von ihrer kraftvollsten und körperlichsten Seite. 

Das Rosamunde Quartett stellt sich dem “Claire Obscure stiller Dynamik” in den Streichquartetten Tigran Mansurians

András Schiff beginnt mit der Gesamtaufnahme von Beethovens Klaviersonaten, die im Konzert­saal entsteht: “Beethovens Musik ist so vital, so unberechenbar, dass sie ein gewisses Risiko einfach voraussetzt”. 

Cage, Saariaho und Maderna repräsentieren radikal unterschiedliche Herangehensweisen an musikalische Form und Sprache im späten 20. Jahrhundert, doch auf seinem Album “In due tempi”, ausgezeichnet mit dem Edison Award, beweist das norwegische Cikada String Quartet, dass es alle Idiome beherrscht. 

Mstislav Rostropowitsch spielt Knaifels “Psalm 51 (50)” für Cello solo auf dem Album “Amicta Sole”. 

Einer der Schwerpunkte 2005 ist Stravinsky: Dennis Russell Davies und das Stuttgarter Kammerorchester widmen sich Stravinskys Orchestermusik, die aus Quellen von Gesualdos Madrigalen bis zu Weberns karger Dodekaphonie schöpft. Alexei Lubimov stellt Strawinskys trügerisch heitere “Serenade” von 1925 an den Anfang seines Albums “Messe Noir” mit Klaviermusik von Scriabin, Prokofiew und Schostakowitsch

Andrey Dergatchevs Musik zu dem Kunstfilm “The Return” mischt Klänge, die das alte Russland heraufbeschwören, mit alltäglichen Straßen- und Naturgeräuschen zu einem cineastischen Erlebnis für die Ohren. 

Bei Charles LloydsJumping The Creek” ist erstmals Geri Allen am Klavier dabei. 

Zur Besetzung von Manu KatchésNeighbour­hood”, mit Manfred Eichers Hilfe zusammengestellt, gehören Jan Garbarek und drei Viertel des Stanko Quartetts

Pianist Marcin Wasilewski, Bassist Slawomir Kurkiewicz und Michal Miskiewicz zeigen sich erstmals ohne Bandleader Stanko auf ECM. Ihre Coverversion von Björks “Hyperballad” ist ein Hit auf den Jazzradiosendern. 

Enrico RavasTati” mit Stefano Bollani und Paul Motian beginnt mit Themen von Gershwin und Puccini und bewegt sich hin zu freierer Improvisation wie in “Cornettology”, einem Tribut an Ornette Coleman. 

Iro Haarla, finnische Pianistin und Harfenistin, orchestrierte und arrangierte einen Großteil von Edward Vesalas Werken, wurde dafür aber nie recht gewürdigt. Auf “Northbound” emanzipiert sie sich als Teil eines neuen Quintetts, in dem die drei Norweger Trygve Seim, Mathias Eick und Jon Christensen ihre Balladen mit konzentrierter Emotionalität spielen. 

Michael GalassosHigh Lines”, das erste ECM-Album des Geigers aus Louisiana in mehr als 20 Jahren, enthält Stücke, die für Robert Wilsons Theaterproduktionen geschrieben wurden und im Studio mit Terje Rypdal ein neues Gesicht erhielten. 

Bandoneon und Schlagzeug sind eine ungewöhn­liche Duo-Kombination, die Dino Saluzzi und Jon Christensen auf “Senderos” jedoch ganz natürlich klingen lassen. 

Der Titel “Shades of Jade” ist eine versteckte Hommage an Scott LaFaro, von einem Ex-Bill-Evans-Bassisten an einen anderen. Marc Johnsons Album präsentiert sein durch Joe Lovano und John Scofield verstärktes Trio mit Eliane Elias und Joey Baron und ein Repertoire, das von selbst geschriebenen Balladen über Blues bis zu armenischen Volksliedern reicht.

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