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ECM 2003: Mit dem Art Ensemble of Chicago, Dave Holland, Keller Quartett uvm.

ECM Chronik: Das Jahr 2003
31.12.2003
Ost begegnet Ost: Die Gruppe Ghazal versucht sich an einer Synthese persischer und indischer Traditionen, und die Dialoge zwischen Kayan Kalhor, dem Meister der Kamanche, und Sitarist Shujaat Husain Khan auf “The Rain” sind mehr als spannend. 

Das Art Ensemble of Chicago gedenkt ihres verstorbenen Frontmanns Lester Bowie auf “Tribute To Lester”. Miroslav Vitous stellt für “Universal Syncopations” eine “Band der Bandleader” mit Jan Garbarek, Chick Corea, John McLaughlin und Jack DeJohnette zusammen – leider nur im Studio. 

Auf ihrem ECM-Debüt, live in Athen aufgenommen, wird die griechische Sängerin Savina Yannatou von der inspirierten Band Primavera en Salonico begleitet, die zu Liedern aus Griechenland, Sardinien, den Hebriden, der Karibik, dem sephardischen Spanien und anderen Weltgegenden improvisiert. 

Dave Hollands erstes Live-Album für ECM ist “Extended Play”, das einen Auftritt im New Yorker Club Birdland dokumentiert. Der norwegische Pianist Tord Gustavsen stellt sich mit dem Album “Changing Places” vor. 

In den Händen des Keller Quartetts (verstärkt durch Pianist Alexei Lubimov) erscheint Schnittkes Klavierquintett als würdiger Nachfolger des letzten Streichquartetts von Schostakowitsch. 

Das Zehetmair Quartett sammelt mit seiner Aufnahme Schumann’scher Streichquartette etliche Preise ein, darunter den Gramophone Award 2003 und den Diapson D’Or de L’Année. Juliane Banse singt Lieder von Debussy und Mozart zur unvergleichlichen Begleitung von András Schiff

Das Kreativteam aus Christoph Poppen und dem Hilliard Ensemble, diesmal ergänzt durch das Münchner Kammerorchester, untersucht auf “Ricercar” musikalisch-spirituelle Gemeinsamkeiten zwischen Bach und Webern und macht dort weiter, wo “Morimur” aufhörte. 

Lauds And Lamentations” präsentiert “späte” – respektive feierliche und schwermütige – Musik von Elliott Carter und Isang Yun. Heinz Holliger, der mit beiden Komponisten eng zusammengearbeitet hat, leitet ein mit Thomas Zehetmair, Ruth Kilius und Thomas Demenga glänzend besetztes Kammer­ensemble. 

Hölderlin und Beckett liefern die textliche Basis der Liederzyklen von György Kurtág auf “Signs, Games And Messages”, das sowohl den Edison Award als auch den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik gewinnt. 

Auf “Hayren” stellt Kim Kashkashian den armenischen Komponisten Tigran Mansurian vor und legt anhand der Werke von Komitas, der eine Brücke zwischen alter und neuer Musik schlägt, die Wurzeln armenischer Kultur frei. 

Silvestrovs “Metamusik” und “Postludium” machen deutlich, warum Pärt und Schnittke ihn als “einen der größten Komponisten unserer Zeit” loben. Intensität und Leuchtkraft von Alexei Lubimovs Spiel befördern die traumähnliche Atmosphäre der Musik. 

Erkki-Sven TüürsExodus”, mit Jugendfreund Paavo Järvi am Dirigentenpult des City of Birmingham Symphony Orchestras, enthält mit seinem Violinkonzert, atemberaubend dargeboten von Isabelle van Keulen, ein Magnum Opus. 

Klassikereignis der Saison ist András Schiffs Aufnahme der Goldberg-Variationen, diesmal in einer Live-Version. Das Album, veröffentlicht zum 50. Geburtstag des Pianisten, steht viele Wochen an der Spitze der Klassik-Charts in Deutschland und anderen Ländern. 

Gerade rechtzeitig zu Elliott Carters 95. Geburtstag kommt seine Kurzoper “What Next?” (mit Libretto von Paul Griffiths) heraus, virtuos in Szene gesetzt von einem Gesangsensemble mit Sarah Leonard und Valdine Anderson.

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