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ECM 1997: Mit Kenny Wheeler, Ralph Towner, Evan Parker uvm.

Das ECM Jahr 1997
31.12.1997
New Series macht Geschichte mit der Veröffentlichung eines kompletten Jean-Luc-Godard-Films – „Nouvelle Vague“ – in Audioformat (Musik, Geräusche, Dialog – minus Bilder) und mit einem Begleittext der blinden Godard-Enthusiastin Claire Bartoli. „Nouvelle Vague“ signalisiert auch den Beginn einer kreativen Allianz zwischen Godard und Manfred Eicher, der fortan an den Soundtracks fast aller Godard-Filme beteiligt ist.

„The New York Requiem“ auf Meredith Monks „Volcano Songs“ ist den Opfern der AIDS-Epidemie gewidmet.

Jan Garbarek ist auf Kanchelis „Caris Mere“ ebenso vertreten wie Kim Kashkashian, Sopranistin Maacha Deubner und Klarinettist Eduard Brunner.

Michelle Makarskis Soloalbum „Caoine“ vereint Violinwerke von Bach und Biber bis Rochberg und Hartke.

György Kurtág spielt seine „Játékok“ (Spiele) – Klavierminiaturen von Haiku-ähnlicher Intensität – selbst ein, zum Teil vierhändig mit seiner Frau Márta.

Das Münchner Rosamunde Quartett debütiert auf New Series mit Musik von Webern, Schostakowitsch und Burian.

Das langjährige Duo Kashkashian/ Levin entdeckt Tiefe und Melancholie in Brahms’ Sonaten für Bratsche und Klavier. Die Aufnahme gewinnt einen Edison-Preis.

Kenny Wheelers schlagzeugloses „Angel Song“ mit Lee Konitz, Bill Frisell und Dave Holland avanciert rasch zum Jazzklassiker.

Nils Petter Molvaers „Khmer“ ist das Werk eines Trompeters, der den Jazz hinter sich lässt und seine Solos mit Hip-hop- und Funk-Beats unterlegt.

Ralph Towners Soloalbum „Ana“, das erste in fast zwei Jahrzehnten, erntet viel Kritikerlob.

Evan Parkers Electro-Acoustic Ensemble verwebt auf „Toward The Margins“ Improvisation und Echtzeit-Klangverarbeitung zu einer neuen Musik.

ECM-Newcomer Marilyn Crispell spielt Annette Peacocks lyrisch-freie Balladen auf „Nothing Ever Was, Anyway“.

Auf „Litania“ widmet sich Tomasz Stanko der Filmmusik von Krzysztof Komeda aus den 60er Jahren, zusammen mit dem schwedischen Tenoristen Bernt Rosengren, mit dem er früher in Komedas Band spielte. Roman Polanski, in vielen Fällen Auftraggeber der Musik, steuert einen kurzen Text fürs Cover bei.

John Surmans Oratorium „Proverbs And Songs“ vertont Texte des Alten Testaments, gesungen vom Salisbury Festival Chorus und begleitet von Kirchenorgel (John Taylor) und Saxophon/Bassklarinette (Surman).

Egberto Gismontis neues Album „Meeting Point“ ist eine brasilianisch-litauische Gemeinschaftsproduktion, eingespielt in Wilna mit dem Lithuanian State Symphony Orchestra.

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