In der Rezension des Hamburger Abendblattes vom vergangenen Dienstag zum Konzert von Daniel Barenboim in der Laeiszhalle hieß es: „Die beiden Liszt-Konzerte sollten es nun auf einen Schlag sein, umrahmt von der Orchesterversion des ersten ‚Mephisto-Walzers’ und dem Steppenwolf-Tonpoem ‚Mazeppa’“. Kein ganz und gar unentbehrliches Repertoire so weit, bei allem Wohlwollen, aber gerade das spornte Barenboim offenkundig an, das Bestmögliche aus dem ziellos brillierenden Selbstzweck des ersten Liszt-Konzerts herauszuzaubern. Viel war es nicht, was da zwischen Klingeln, Posen und Irrlichtern für ihn zu holen war. Doch das war schlicht großartig gespielt, weil er gar nicht erst versuchte, dem schönen Schein substanzielleres Bewusstsein zu verordnen. Das Blattgold hielt, und das Es-Dur-Konzert hielt nach der Pause, was das in A-Dur an Zugriff, Einsicht und erfahrungsvollem Überblick versprochen hatte. Hier war Barenboims Anschlags-Kultur wie ausgetauscht, hier wurde nicht verzärtelt oder gesäuselt, es galt die konsequent in Vollklang umgesetzte Devise „Dezenz wäre Schwäche. Hätte er danach (am besten späten) Liszt solo gegeben – das Konzert hätte einen weiteren Höhepunkt erreichen können.“ So präsentierte sich der Schirmherr der Universal Music-Liszt 200-Kampagne in höchster Spiellaune und ist für seine anstehende Aufnahme der beiden Liszt-Konzerte bestens gerüstet.