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21.05.2004
Die Querelen um die Berliner Opernhäuser sind noch nicht beendet. Nachdem die Stadt nicht in der Lage war, die vom GMD der Deutschen Oper Christian Thielemann geforderten zusätzlichen 1,6 Millionen Euro für das Orchester des Hauses aufzubringen, erklärte der Dirigent seinen vorzeitigen Rücktritt von seinem Posten zum Ende der Spielzeit.
Damit kündigt er seinen eigentlich bis 2007 laufenden Vertrag und stellt die Intendanz der Bühne vor neue organisatorische Aufgaben. Bislang wird Marc Albrecht als möglicher Nachfolger gehandelt, allerdings gibt es bislang noch keine öffentlichen Äußerungen dazu. Thielemanns Abschied von der Hauptstadt wird von der dortigen Presse stellenweise mit Argwohn beurteilt. So konnte man in der Berliner Morgenpost vom 19. Mai lesen: “Spätestens in dieser Nacht hat der Dirigent sein Gesicht verloren – und zugleich der Deutschen Oper eine schwere Niederlage zugefügt. Denn damit sind alle weiteren bislang hinter den Kulissen geführten Verhandlungen fürs Orchester blockiert. Das Haus selbst ist sturmreif geschossen. Jetzt kann die amtierende Leitung nur die weiße Fahne heraushängen”.
 
Der in den Verhandlungen harte Kultursenator Thomas Flierl ließ in seiner Erklärung allerdings ein Hintertürchen offen: “Christian Thielemann und ich haben uns darauf verständigt, dass er der Deutschen Oper auch über das Ende seines Engagements hinaus als Gastdirigent verbunden bleiben wird”. Nun kann sich Thielemann jedenfalls ganz auf seinen neuen Job als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker konzentrieren. Auch nicht schlecht.

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