Christian Thielemann | News | Beschwingter Jahresausklang in der Dresdner Semperoper mit Piotr Beczala und Christian Thielemann

Beschwingter Jahresausklang in der Dresdner Semperoper mit Piotr Beczala und Christian Thielemann

Piotr Beczala, Ingeborg Schöpf und Christian Thielemann bei der Operettengala aus der Dresdener Semperoper
© Matthias Creutziger
04.01.2013
Vor festlicher Kulisse bot eine hochkarätige Besetzung berühmte Melodien zu Silvester 2012 dar – mit der Operetten-Gala in der Semperoper lies die Staatskapelle Dresden unter Leitung ihres neuen Chefdirigenten Christian Thielemann das zurückliegende Jahr beschwingt ausklingen. Das Orchester widmete sich nach Höhepunkten aus den Operetten von Franz Léhar in den Vorjahren unter dem Motto „Prosit, Kálmán!“ diesmal einem nicht minder profilierten Meister der leichten Muse, der aktuell eine Renaissance erlebt: Emmerich Kálmán. Der Ungar gilt neben seinen Landsmann Léhar als Leitgestirn der Silbernen Ära der Wiener Operette. Zu seinen schönsten Werken zählen „Gräfin Mariza“, „Die Zirkusprinzessin“ und „Der Zigeunerprimas“. Die Czárdásfürstinaus dem Jahr 1915 wurde zur meistgespielten Operette Kálmáns – ein wahres Bühnenjuwel mit unsterblichen Melodien wie “Heia, heia in den Bergen” und „Weißt Du es noch“.

Hochkarätige Besetzung

Anneliese Rothenberger und Elisabeth Schwarzkopf, Herrmann Prey und Rudolf Schock haben es einstmals vorgemacht und Massstäbe gesetzt: was die Operette vor allem braucht, ist musikalische Qualität und ein bedingungsloser Glauben an das Genre. Beides wurde zu Silvester in der Dresdner Semperoper geboten. Für den vokalen Glanz auf höchstem Niveau sorgten der polnische Startenor Piotr Beczala und die aus der Steiermark stammende Sopranistin Ingeborg Schöpf, die kurzfristig für die erkrankte Diana Damrau eingesprungen war und so quasi über Nacht zur Entdeckung des Abends avancierte. Ingeborg Schöpf gehört als Erste Sängerin der Staatsoperette Dresden zu den vielseitigsten deutschen Operetten-Sängerinnen und ist zudem Preisträgerin bedeutender Gesangswettbewerbe. Piotr Beczala wiederum feiert im kommenden Mai mit seiner Hommage an den legendären Operetten-Tenor Richard Tauber als Bannerträger des von Deutsche Grammophon zelebrierten 150jährigen Jubiläums der Operette sein Solodebüt als Exklusivkünstler des Gelblabels.

Renaissance der Operette

Im Zuge der längst überfälligen Wiederentdeckung der Operette, wie sie sich seit einiger Zeit in den Konzertsälen und Aufnahmestudios abzeichnet, sind die Operetten-Galakonzerte 2010, 2011 und 2012 mit Christian Thielemann, einem glühenden Verehrer und exzellenten Interpreten dieses Genres, erste Höhepunkte auf dem Weg ins Jubiläumsjahr der Operette. Beim diesjährigen Silvesterkonzert in der Semperoper dirigierte Thielemann Ausschnitte aus „Gräfin Mariza“, „Die Bajadere“, „Die Czárdasfürstin“, „Die Herzogin von Chicago“ und vielen anderen Operetten von Emmerich Kálmán. „Viele halten Operette für überholt. Aber sie darf ruhig noch ein wenig verweilen, wenn sie so schön, vor allem so luxuriös-gustiös auf dem Klangsilbertablett dargereicht wird, wie von Christian Thielemann und der jedes Jahr motivierter und auch kompetenter tönenden Staatskapelle“, urteilt Die Welt über dieses rundum gelungene Galakonzert.

Der Mitschnitt erscheint am 7. Januar unter dem Titel „Happy New Year“ auf CD. Ab 18. Januar ist die Operetten-Gala auch als DVD und Blu-ray erhältlich.
 

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