Anoushka Shankar | News | Inspirierende Reflexionen - Mit dem Album "Reflections" ist Anoushka Shankar eine bezaubernde Rückschau gelungen

Inspirierende Reflexionen – Mit dem Album “Reflections” ist Anoushka Shankar eine bezaubernde Rückschau gelungen

Anoushka Shankar
© Jamie-James Medina / DG
07.03.2019
Die Sitar ist ein faszinierendes Instrument, dessen Fülle an Klangfarben sich nur schwer fassen und begreifen lässt. Unter den Händen von Anoushka Shankar offenbart sich die Welt der Sitar mit all ihrer Virtuosität und Schönheit. In unserer schnellen und vom Fortschritt geprägten Zeit, ist das Innehalten zu einem Luxusgut geworden. Anoushka Shankars Album “Reflections” kostet in einer kreativen Rückschau den Reiz der bewussten Wahrnehmung aus. 
Mit “Reflections” hat die Künstlerin für die Deutsche Grammophon ein Album kuratiert, das musikalisch einen Bogen über ihre kreativen Schlüsselerlebnisse in den vergangenen 20 Jahre spannt. In Anoushka Shankars Zusammenarbeit mit ihrem Vater Ravi Shankar, ihrer Halbschwester Norah Jones und musikalischen Partnern wie  der deutsch-türkischen Sängerin und Songschreiberin Alev Lenz, dem amerikanischen Komponisten und Produzenten DJ Karsh Kale und dem  Tausendsassa Nitin Sawhney spiegelt sich ihre große musikalische Vielseitigkeit wider, die immer wieder in vielen spannenden Projekten und innovativen musikalischen Konzepten klangliche Gestalt angenommen hat und sich auch über die Musik hinaus tiefschürfenden Themen unserer Zeit widmet. Die Schauspielerin und Aktivistin Vanessa Redgrave liest ein Gedicht von Pavana Reddy in “Remain the Sea”, das sich mit der europäischen Flüchtlingskrise 2015 auseinandersetzt und Anoushka Shankars Halbschwester Norah Jones besingt in “Traces of You” die melancholische Erinnerung an Menschen und Orte, die der Vergangenheit angehören.
Durch die vielen Erinnerungen an prägende Erfahrungen und Begegnungen, die in dem Album verarbeitet sind, ist eine ganz persönliche Reise in Anoushka Shankars Vergangenheit entstanden. “Reflections” porträtiert zugleich die musikalische Entwicklung der außergewöhnlichen Künstlerin, die es geschafft hat, die geheimnisvolle Sitar weit über die indische Musikszene hinaus populär zu machen. 
In den von Anoushka Shankar für das Album auserwählten Lieblingstiteln wie “Land of Gold”, “Traces of You”, “Say Your Prayers” und “Panchem Se Gara” kommen ganz unterschiedliche Einflüsse zusammen. Ganz gleich, ob in Anlehnung an die Pop- oder die Jazzmusik, durch Impulse von den spanischen Flamencostars Pedro Ricardo Miño und Duquende, oder in Verbindung mit ihren eigenen musikalischen indischen Wurzeln, wie in “Jod, Jhala” – immer kommt in den Werken Anoushka Shankars ausgeprägte Experimentierfreude, ihre eindringliche Virtuosität und ihre unbändige Lust an einem interkulturellen Dialog zum Vorschein. “Pancham Se Gara” spielt sie Seite an Seite mit ihrem Vater Ravi Shankar, dem sie auch das erste Stück des Albums gewidmet hat. “The Sun Won’t Set” hat Anoushka Shankar gemeinsam mit Nitin Sawhney komponiert und es kurz nach dem Tod ihres Vaters gemeinsam mit ihrer Halbschwester Norah Jones aufgenommen. So fließen in dem Song noch einmal die wesentlichen Elemente ihrer musikalischen Sprache zusammen.
 

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