Er ist ein Schlawiner, dieser Harald Schmidt. Auch wenn er da steht, im Smoking vor den Kameras, und freundlich die Zuschauer der ARD anlächelt, so weiß man doch nie, ob seine Moderationen und Bemerkungen wohlmöglich ein wenig ironisch gemeint sind. In jedem Fall war es eine großartige Idee, den First-Class-Entertainer für die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises “Bambi” am vergangenen Donnerstag zu engagieren. Denn auf diese Weise hatte die Veranstaltung einen Pfiff nach Oscar-Manier, der es ganz vergessen ließ, dass die Überreichung von Trophäen eigentlich eine dröge Sache ist.
Der Bambi 2006 machte Spaß und das nicht nur wegen Schmidt und den weiteren rund 800 Prominenten im Saal der neuen Mercedes Benz Welt, sondern auch wegen der Stars, die für Lobesreden und die Auszeichnungen in 17 Kategorien auf die Bühne kamen. Königin Silvia von Schweden war dabei, Samuel L. Jackson ebenso wie Victoria Beckham, Bernd Eichinger oder Thomas Gottschalk. Eine besondere Ehre wurde dabei Modezar Karl Lagerfeld zuteil. Er überreichte den Bambi der Kategorie “Klassische Musik” an die neue Diva der Opernbühne, die russische Sopranistin Anna Netrebko. Und sie bedankte sich beim Fernsehpublikum mit den Worten: “Ein Auftritt ohne Publikum ist nicht mehr als eine Probe. Musik wird erst dann zum Leben erweckt, wenn es Menschen gibt, denen man sie präsentieren kann. Es sind alle diese Menschen, denen ich jetzt meine Dankbarkeit für diese wundervolle Ehrung aussprechen möchte”.