Gefeierte Auftritte kennt
Anna Netrebko. Ihre Karriere als lyrische Sopranistin gleicht einem weltumspannenden Triumphzug, der im Jahre 1995 einen furiosen Anfang nahm. Damals gab sie mit dem Petersburger Mariinski-Theater unter der Leitung von
Valeri Gergiev ein Gastspiel in San Francisco und zog das US-amerikanische Publikum prompt in ihren Bann. Was die russische Sopranistin in der Rolle der Ljudmila in Glinkas Oper
Ruslan und Ljudmila geboten hatte, sprengte alle bisherigen Maßstäbe.
Große Zukunft: Überwältigendes Charisma
Die Kritik sprach von einem “überwältigenden Charisma” und attestierte der Sängerin eine große Zukunft. Seitdem ist es nie mehr ruhig geworden um die begnadete Sopranistin. Unermüdlich tourte sie um die Welt und feierte einen Erfolg nach dem anderen. Dabei wurde sie schon oft auf dem Zenit ihrer Laufbahn gesehen, und dass man in ihren Höhen noch weitere Stufen erklimmen kann, war selbst bei einer Verwandlungskünstlerin wie der Netrebko nicht vorauszuahnen. Doch so kam es.
Dramatische Sopranistin: Triumphjahr 2016
Das Jahr 2016 hielt viele Überraschungen für sie bereit. Mit Bravour verfolgte sie ihren Weg ins dramatische Fach und überraschte ihre Kritiker an der Semperoper in Dresden mit einer phänomenal gesungenen Elsa in Wagners Lohengrin – ihr Debüt als Wagnersängerin. Ihr neues Album “Verismo” lieferte schließlich den schlagenden Beweis dafür, dass es richtig war, die dramatischen Kapazitäten ihrer Stimme bis an die – aktuellen – Grenzen auszureizen. Cileas Io son l’umile ancella, die Auftakt-Arie ihres Albums aus Adriana Lecouvreur, bezeugt dies eindrucksvoll. Am 18. September 2016 feiert Anna Netrebko ihren 45. Geburtstag. Grund genug, sich vor einer großen Künstlerin zu verneigen.