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Die Klassikserie DUO präsentiert fünf neue Folgen

Duo Serie
© Deutsche Grammophon
23.05.2013
Wir stellen zwei der fünf neuen, dieser Tage erscheinenden DUO-Folgen vor: die mittleren Streichquartette Beethovens in Einspielungen des Emerson String Quartets, erstmals erschienen als Teil der Grammy-prämierten Beethoven-Gesamtaufnahme des Ensembles im Jahr 1997, und geistliche Werke des spanischen Renaissance-Komponisten Cristóbal de Morales in den minutiös recherchierten und ausgearbeiteten Interpretationen von Paul McCreesh und dem Gabrieli Consort & Players.

Ebenfalls erschienen in der aktuellen Staffel: Mozarts Klavierkonzerte KV 449, 453 uns 537 (Maria Joao Pires, Chamber Orchestra of Europe und Claudio Abbado), ausgewählte symphonische Dichtungen und „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss (Wiener Philharmoniker und Christian Thielemann) sowie Tschaikowskys Symphonien Nr. 4 und 6 (Russian National Orchestra und Mikhail Pletnev).

Beethovens mittlere Streichquartette

Das 1976 in New York gegründete Emerson Quartet gehört zu den führenden Kammerensembles der Welt. Glasklare Intonation, staunenswerte Virtuosität und atemberaubende Expressivität kennzeichnen das Spiel der Musiker. Die Serie DUO stellt die Mitte der 1990er Jahre vom Emerson String Quartet eingespielten Streichquartette Nr.7–11 aus Beethovens mittlerer Schaffensperiode vor.

Beethoven widmete die drei Rasumowsky-Quartette op. 59,1–3 (1805/06) dem russischen Gesandten am Wiener Hof und versah jedes mit russischen Volksmelodien. Aufgrund ihrer ungewohnten Komplexität und Länge stießen diese Werke vielfach auf Ablehnung. Von der Produktion einer Musik für den Hausgebrauch von Laien, die das Streichquartett bisher gewesen war, entfernte sich Beethoven mit den hier geforderten instrumentalen Ansprüchen.

Das Streichquartett Nr. 10 Es-Dur op. 74 („Harfenquartett“) entstand 1809 und verdankt seinen Beinamen auffälligen Pizzicato-Arpeggien im 1. Satz. Unter Beethovens mittleren und späten Quartetten gilt es als das am leichtesten zugängliche, ist sein Ton doch vornehmlich heiter und freundlich. Sehr dramatisch zeigt sich hingegen das Streichquartett Nr. 11 f-Moll op. 95, das nach der Zurückweisung von Beethovens Heiratsantrag durch Therese Malfati in den Jahren 1810/11 entstand. Enttäuschung und Bitterkeit scheinen sich in diesem Werk widerzuspiegeln. Beethoven gab ihm den Beinamen „quartetto serioso“ und äußerte einmal, dass er keine öffentliche Aufführung wünsche.

Geistliche Musik aus dem Goldenen Zeitalter Spaniens

Paul McCreesh und das 1982 von ihm gegründete Gabrieli Consort & Players genießen einen exzellenten Ruf als Interpreten von Musik aus Renaissance und Barock. Dem britischen Dirigenten und seinem Ensemble gelangen zahlreiche spektakuläre Rekonstruktionen bedeutender musikalischer Ereignisse des 16. und 17. Jahrhunderts, in denen Werke Alter Musik so präsentiert werden, „wie es gewesen sein könnte“. Die Serie DUO stellt zwei preisgekrönte Aufnahmen vor, die der Musik von Cristóbal de Morales (1500 bis 1553) gewidmet sind.

Morales, ein Zeitgenosse Josquin Desprez’, Thomas Tallis’ und Palestrinas, genoss als erster spanischer Komponist internationales Renommee und schuf zumeist geistliche Werke von großer Schönheit und polyphonem Reichtum. Die „Missa Mille regretz“ komponierte Cristóbal de Morales wahrscheinlich für das Fest für den heiligen Isidor von Sevilla, einen bedeutenden Kirchenfeiertag in Toledo. Sein Requiem für Philipp II. von Spanien erklang vermutlich während einer Gedenkmesse in der Stadt Mexiko. Die Aufnahmen von Paul McCreesh und Gabrieli Consort & Players erzeugen ein lebendiges Bild der kirchlichen Musikpraxis im Goldenen Zeitalter Spaniens.
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