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Reise zum Gelben Fluss – Die Lang Lang-Doku „Dragon Songs“ erscheint als Blu-ray

Lang Lang
23.07.2013
Natürlich ist Lang Lang einer der großartigsten Pianisten der Gegenwart. Seinen Rachmaninow, Chopin, Liszt oder Tschaikowsky spielt er brillant wie kein anderer. Doch das ist nur der eine Teil seiner künstlerischen Persönlichkeit. Lang Lang stammt aus einer Musikerfamilie in Schenyang in China. Er ist mit einer Klangwelt groß geworden, die weit über das hinausreicht, was die Traditionen der Alten Welt bieten. Die 2006 erschienene Dokumentation „Dragon Songs“ führt in diesen Kosmos wunderbarer und zugleich exotischer Melodien, der seine Wurzeln in einer der ältesten Kulturen unserer Erde hat. Nun ist das Filmporträt erstmals auf Blu-ray erhältlich.
Rückkehr zu den Wurzeln
Für Lang Lang ist es auch ein bisschen wie eine Rückkehr zu den eigenen Ursprüngen. Zum Beispiel, wenn er an Xian Xinghais „Klavierkonzert vom Gelben Fluss“ denkt, eines der opulenten Zeugnisse der modernen Klavierkunst seiner Heimat: „China hat während der letzten 150 Jahre einen wahren Albtraum durchgemacht. Im Vergleich mit der Vergangenheit, als China ein mächtiges Land war, besaßen wir nur noch geringes künstlerisches Ansehen in der Welt. Doch dieses Werk half uns, Energie und Selbstvertrauen wieder zu finden. Es war wie ein Weckruf aus diesem Albtraum und erinnerte uns daran, dass wir wieder Großes leisten würden. Für mich hat es eine besondere Bedeutung. Es berührt mich sehr, wenn ich es spiele, denn es gehört zu meiner Kultur. Ich bin wirklich Stolz auf dieses Erbe“.
Zeichen der Fortschrittlichkeit
Dabei wäre auch Xian Xinghais Stück womöglich der Vergessenheit anheim gefallen, wären ihm nicht ein paar Zufälle zu Hilfe gekommen. Entstanden war es 1939 während der Jahre der japanischen Besatzung zunächst als Vokalwerk „Großer Gesang vom Gelben Fluss“. Als in Zeiten der Kulturrevolution in den sechziger Jahren die Stimmung für alle kritischen und westlich orientierten Strömungen schlecht wurde, hätte durchaus auch das Klavier als Paradebeispiel der kapitalistischen Bürgerlichkeit von der Bildfläche verschwinden können. Doch Mao Zedongs Frau Jiang Qing liebte den Klang des Instruments. Und so blieb es nicht nur von den gedanklichen und tatsächlichen Säuberungen verschont, sondern wurde sogar als Zeichen der Fortschrittlichkeit besonders gepflegt. Jing Qing war es auch, die eine Klavierfassung von Xian Xinghais „Großem Gesang“ in Auftrag gab.
Vorbild für Millionen
So ist das Klavier heute fester Bestandteil des musikalischen Alltags Chinas. Mehr noch, es hat sich zum Symbol des Wohlstandes entwickelt und wird von manchem als Link in die kulturelle, international geprägte Zukunft gesehen. Geschätzte 20 Millionen Klavierschüler und Studenten gibt es derzeit in China und die meisten wären gern wie Lang Lang. Die Verantwortung des Stars ist groß und er nimmt sie sehr ernst. Auf Tourneen in seiner Heimat besucht er nicht nur die Konzertsäle, sondern auch Konservatorien und Musikschulen. Lang Lang gab offene Meisterkurse, bei denen jeder interessierte Eleve von den Erfahrungen des jungen Meisters lernen konnte. Für die Dokumentation „Dragon Songs“ begleiteten ihn Kameras dabei. Zudem wurden ein Besuch im Elternhaus Lang Langs, Backstage-Aufnahmen, Konzertausschnitte und Interviews für die übrigen Welt festgehalten.
Kultureller Botschafter Chinas
„Dragon Songs“ ist eine behutsame und zugleich vielfarbig schillernde Form der Traditionspflege, die Lang Lang zu einer wichtigen Stimme der chinesischen Kultur macht, auch wenn er seine Bedeutung als Botschafter der chinesischen Musik in aller Bescheidenheit relativiert: „Diesen Titel würde ich mir nicht anmaßen. Aber ich habe das Glück einer erfolgreichen Karriere und damit die Möglichkeit, diese Werke in der Welt bekannt zu machen. Für ‚Dragon Songs‘ habe ich einige wundervolle Beispiele traditioneller chinesischer Musik ausgewählt. Es gibt natürlich noch viel mehr. Aber ein Anfang ist gemacht!“
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