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Beethoven als Perspektive

19.09.2007
Es ist das Flaggschiff der Konzertkultur und für Überraschungen gut. Denn das Klavier bringt noch immer neue Farben und Hörerlebnisse hervor, obwohl es bereits seit rund zwei Jahrhunderten in voller instrumentaler Blüte steht. Als Beispiel seien nur die ersten beiden Stars der Zusammenstellung “Grand Piano” erwähnt. Sie heißen lang Lang und Hélène Grimaud und beschäftigen sich beide mit dem Oeuvre des Titanen der Klaviergeschichte Ludwig van Beethoven.
Eigentlich kann Lang Lang inzwischen anpacken was er will, es wird immer gut. Der Pianist aus Shenyang hat es geschafft, innerhalb nur weniger Jahre nicht nur zu einem der bekanntesten Künstler seiner Heimat zu avancieren, sondern sich auch auf dem internationalen Parkett zu bewähren. Mühelos gelang es ihm, mit den Mitteln seiner Kunst die Vorbehalte der Skeptiker vom Tisch zu wischen. Und ebenso selbstverständlich widmet er sich inzwischen zwei Klavierkonzerten von Ludwig van Beethoven, die als Monumenten der Konzertsaaltradition ihrerseits auf eine lange Interpretationsgeschichte zurückverweisen. Gemeinsam mit seinem einstigen Mentor und guten Freund Christoph Eschenbach wählte er zwei repräsentative Werke aus, das noch in der Tradition der Wiener Klassik stehende erste und das stilistisch vollkommen autarke vierte. “Für 80 Prozent meiner Kollegen ist das G-Dur-Konzert das Klavierkonzert schlechthin. Ich teile diese Ansicht”, meint Lang Lang und konkretisiert seine Arbeitsweise: “Beethoven verlang oft nach extremer Präzision und er erlaubt keine Näherungen. Das Großartige an der Arbeit mit Christoph liegt unter anderem in seinem Gespür für das wirkliche Rubato. Er ist in der Lage damit umzugehen, ohne die übergreifende Struktur des Werkes zu stören, und gibt mir auf diese Weise genug Raum und Freiheit, mich ohne Einschränkungen ausdrücken zu können”. Aufgenommen in der frisch eröffneten neuen Salle Pleyel mit dem erfahrenen  Orchestre de Paris zeigen hier zwei Meister ihres Fachs, dass auch das Bekannte noch Neues bietet und das “Rondo” des ersten Klavierkonzertes empfiehlt sich daher als ideales Eröffnungsstück für eine Klangreise durch die Klavierlandschaft der Gegenwart.
 

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