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La dolce vita für die Ohren – “Italia” von Juan Diego Flórez

Juan Diego Flórez
© Decca/ Simon Fowler
10.09.2015
Die Sonne auf der Haut, das Rauschen des Meeres im Ohr. Noch klingt er nach, der italienische Sommer, auch wenn der beginnende Herbst seinen Zauber langsam verblassen lässt. Umso schöner, dass der Startenor Juan Diego Flórez auf seinem neuen Album pünktlich zum Herbstbeginn in Deutschland den Sommer zumindest für die Ohren zurückholt und seine Hörer in die beschwingte, gefühlvolle und melodientrunkene Welt der italienischen und neapolitanischen Lieder entführt.
Nach der intensiven Beschäftigung mit französischen Werken auf seinem letzten Album “L’Amour” widmet sich der Peruaner nun ganz dem italienischen Liedgut und präsentiert unter dem Titel “Italia” eine geballte Portion Lebensfreude mit einer Extradosis Leidenschaft.

Italienisches Flair und melodietrunkene Sangesfreuden

An Flórez' Zuneigung zu Italien besteht kein Zweifel und so ist sein neuestes Album musikalischer Hochgenuss und freudige Liebeserklärung zugleich. “Ich wuchs mit dem Klang von Carusos und Pavarottis lebensfrohem Gesang auf. Ich habe in meiner Karriere so viel wunderbare Zeit in Italien verbracht und hatte viele unvergessliche Auftritte beim Rossini Festival in Pesaro und am Teatro alla Scala in Mailand…” erzählt der Tenor selbst und so war es nur eine Frage der Zeit, bis er in die Fußstapfen seiner großen Vorgänger tritt und den populären Evergreens die Ehre erweist.
Vom neapolitanischen Hit “Torna a Surriento” bis zu “O sole mio” reicht die breite Palette an Stücken, dazu gesellen sich italienische Filmsongs wie “Arrivederci Roma” und beliebte Klassiker wie “Musica proibita”. Außerdem ist natürlich auch das Herzensrepertoire des “Königs des Belcanto” vertreten, darunter “Bolero” und “La Danza” von Rossini und “Amor Marinaro” von Donizetti. Eine Zusammenstellung also, bei der die schwelgerische Lust an erster Stelle steht und die Farben Italiens in ihrer ganzen Leuchtkraft erstrahlen. “Wer liebt diese Lieder nicht? Sie machen einfach Spaß und versetzen einen augenblicklich mitten nach Italien – man kann den Sonnenschein förmlich hören!”, so Juan Diego Flórez selbst.

Reizvolle Arrangements und prominente Gäste

Besonders reizvoll ist neben der Farbigkeit der Liedzusammenstellung auch die Vielseitigkeit der Arrangements. Mal mit großem Orchester, mal begleitet von prominenten Gästen wie dem Mandolinen-Virtuosen Avi Avital, der Akkordeonistin Ksenija Sidorova und dem Gitarristen Craig Ogden erkundet Juan Diego Flórez hingebungsvoll und mit spielerischer Freude die italienischen Gefilde und betört dabei mit all jenen Facetten, die er bereits bei seinen bisherigen Alben und seinen unzähligen umjubelten Auftritten bewiesen hat. Von natürlicher Leichtigkeit getragen, brillant funkelnd und warm umfangend führt er seine schlanke Tenorstimme in höchste Höhen, lässt sie zärtlich umgarnen, leidenschaftlich flehen und verzückt frohlocken. Dabei entlockt er auch vermeintlich zu Genüge gehörten Nummern wie “O sole mio” neue Facetten und verzaubert in jedem Moment mit einer emotionalen Intensität und Ernsthaftigkeit, die vom stimmlichen Charme des Interpreten getragen berührend authentisch zu Herzen geht.
In einem Interview hat Juan Diego Flórez einmal erzählt, er sei über die Gitarre und die einfachen Volkslieder zum Gesang gekommen. Bis heute sind es neben allen großen Opernarien eben diese Lieder, die er selbst am meisten liebt. Ein Glück, dass er sie nun auch für seine Hörer aufgenommen hat und so den Sommer zurück bringt in den deutschen Herbst.

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