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Eine neue Schöpfung mit Herbert von Karajan

21.05.2004
Eine neue Schöpfung mit Herbert von Karajan? Mit Gundula Janowitz und Fritz Wunderlich? Gab’s das’s nicht schon mal? Ja und nein. In der Serie “Originals” gibt es so eine Aufnahme der “Schöpfung”, aber aufmerksame Beobachter werden festgestellt haben, dass auf jener Einspielung die Herren Wunderlich UND Krenn verteten sind, ihres Zeichens beides Tenöre.
Und das hatte Papa Haydn ja wohl nie im Sinn gehabt.... Der Erklärung ist einfach und entbehrt nicht der Tragik: Fritz Wunderlich war natürlich für das Salzburger Konzert und für die Aufnahme vorgesehen, und im Sommer 1965 waren große Teile der Aufnahme auch bereits fertiggestellt, aber eben nicht das ganze Opus.
 
Wunderlichs Tod im September 1966 bedeutete, dass man nun im Studio umdisponieren mußte: Entweder die bereits fertigen Teile liegen lassen und mit einem neuen Tenor noch einmal ganz von vorn anfangen, oder aber die noch ausstehenden Teile mit einem anderen Tenor aufzunehmen. Karajan entschied sich für die zweite Variante, sodass wir in den Genuß einer Aufnahme mit zwei Tenören kamen, wo in der Partitur doch eigentlich nur einer vorgesehen ist....
 
Aber wie das nun mal so ist, der Zweifel bohrt gern und heftig: Was wäre wohl gewesen, wenn Wunderlich die ganze Aufnahme…? Den Rundfunktechnikern des ORF sei Dank, gibt es einen Mitschnitt des Konzertes vom 29. August 1965 mit dem ganzen Wunderlich. Vom ersten “Und Gott sah das Licht…” bis hin zum “O glücklich Paar…”... Und das kann man ab 7. Juni auf Deutsche Grammophon/Festspieldokumente (DG474 955–2) endlich in bester Rundfunkmitschnitt-Qualität hören…

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