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Wiederentdeckung vergessener Schätze – Paavo Järvi dirigiert die Sinfonien von Franz Schmidt

Franz Schmidt: Complete Symphonies / Paavo Järvi
© Kaupo Kikkas (Foto) / Fred Münzmaier (Gestaltung)
26.08.2020
Zu jenen Komponisten, die in diesen Jahren wieder zunehmend ins Licht der Öffentlichkeit rücken, gehört auch der 1874 in Bratislava geborene Franz Schmidt. Seinerzeit auch Pianist, Dirigent und Konservatoriumsprofessor war Schmidt eine der angesehensten Figuren im musikalischen Leben seiner Heimat Österreich – 15 Jahre lang war er Mitglied der Wiener Philharmoniker und spielte beim Hofopernorchester, dessen Geschichte Gustav Mahler zehn Jahre lang bestimmte, als Solo-Cellist. Seine große Popularität in der Wiener Musikwelt fand ihren Ausdruck auch darin, dass er nach seinem Tod im Februar 1939 zunächst im Wiener Musikverein aufgebahrt wurde und schließlich ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof erhielt.
Sein nicht sehr umfangreiches, gleichwohl ausgesprochen vielfältiges Oeuvre und bedient nahezu alle musikalischen Gattungen. Hauptsächlich jedoch sind es die vier Sinfonien, das Oratorium “Das Buch mit sieben Siegeln”, einiges an Kammer- und Orgelmusik und seine Oper “Notre Dame”, die auf Anhieb mit dem Namen Franz Schmidt verbunden werden.
Der estnische Dirigent Paavo Järvi widmete sich ausführlich dem sinfonischen Werk Franz Schmidts. In der Zeit zwischen 2013 und 2017 hat Järvi mit dem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks, der Frankfurt Radio Symphony, alle Sinfonien Schmidts aufgeführt. Deutsche Grammophon veröffentlicht nun diese Aufnahmen, entstanden im Sendesaal des Hessischen Rundfunks Frankfurt und in der Frankfurter Alten Oper. Gewissermaßen einem Zeitstrahl der musikalischen Entwicklung Franz Schmidts folgend, markieren die in großen Abständen komponierten Sinfonien die unterschiedlichen Phasen im Leben des Komponisten Franz Schmidt. Beginnend mit der in jungen Jahren komponierten lebhaften und leichtfüßigen ersten Sinfonie, bis hin zu seiner so dramatischen wie innigen Vierten – Schmidt komponierte sie, inzwischen 58-jährig, unter dem Eindruck eines großen persönlichen  Schicksalsschlages.
Zu seinen bekanntesten Kompositionen hingegen zählt das Intermezzo aus der Oper “Notre Dame”, das ebenfalls zur Aufnahme unter Paavo Järvi gelangte. Deutsche Grammophon veröffentlicht dieses Intermezzo vorab auf allen gängigen Plattformen als Download und im Stream.

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