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“The Shellac Project” – Wunderkinder, Wiederbegegnungen und eine der ältesten DG-Aufnahmen

The Shellac Project
© DG
15.08.2018
In unserer redaktionellen Reihe “The Shellac Project” stellen wir Ihnen eine Auswahl der geschichtsträchtigen Einspielungen vor, die dank eines von Deutsche Grammophon und Google Arts & Culture durchgeführten Wiederherstellungsprozesses ab sofort als digitale Versionen angehört werden können. Nach der Veröffentlichung von sechs ersten Titeln im Juni umfasst die initiale Auflage nun 75 Titel und steht seit dem 3. August auf allen DG Kanälen sowie den Partner-Plattformen Google Play Music, YouTube Music, Spotify, Apple Music und Amazon zur Verfügung.

Mascagni dirigiert Mascagni

Im Jahr 1890 kam Pietro Mascagnis wohl bekannteste Oper “Cavalleria Rusticana” in Rom zur Uraufführung. 1927 stand der Komponist selbst am Pult, als Mitglieder der heutigen Staatskapelle Berlin das weltberühmte Intermezzo des veristischen Werkes spielten, und bewies dabei auch großes Talent als Dirigent.  

Eine der ältesten DG-Aufnahmen

Titta Ruffo galt als eines der großen Wunder der Operngeschichte. 1907 sang der Bariton Valentins Gebet aus Charles Gounods “Faust” wie damals üblich in seiner Muttersprache Italienisch anstatt der französischen Originalversion. Auch 111 Jahre später vermittelt die Aufnahme einen lebhaften Eindruck der prachtvollen Stimme Ruffos, die als Gegenpart zu Tenor Enrico Caruso verehrt wurde.

Wunderkind Raoul Koczalski

Der polnische Pianist und Komponist Raoul Koczalski ging als wahres Wunderkind in die Musikgeschichte ein. Bereits im Alter von 12 Jahren gab er sein 1000. Konzert. Koczalski war auch einer der ersten großen Stars, die vor dem zweiten Weltkrieg Aufnahmen für Deutsche Grammophon getätigt haben. Während des Krieges galten seine Einspielungen aufgrund seiner polnischen Herkunft als verboten und er war gezwungen, in Berlin zu bleiben, bei gleichzeitigem Auftrittsverbot. Nach dem Krieg fand Raoul Koczalski in Deutschland und Polen bald wieder Anerkennung, verstarb jedoch 1948.
Auf der Aufnahme ist seine Interpretation von Frédéric Chopins Nocturne Nr. 2 in e-Moll zu hören. Bis heute gehört Koczalski zu den herausragendsten Chopin-Interpreten aller Zeiten.

Wiederbegegnung mit Koloman von Pataky

In den 1920/30-er Jahren war der ungarische Tenor Koloman von Pataky einer der beliebtesten Künstler an der Wiener Staatsoper und gilt als einer der besten Mozart-Tenöre des 20. Jahrhunderts, wie seine Aufnahmen aus dem Jahr 1927 beweisen. Nun gilt es den Tenor mit Mozarts Arie “Dies Bildnis ist bezaubernd schön” aus der “Zauberflöte” digital wiederzuentdecken.

Amerikanischer Sound aus Paris

Jazz-Legende Louis Armstrong brachte am 7. November 1934 nicht nur seinen berühmten “St. Louis Blues”, sondern auch den Titel “On the Sunny Side of the Street” zur Aufnahme. Der originale Aufnahmeträger der zweiten Hälfte des Songs erweist sich als unauffindbar. Glücklicherweise konnte die Metallquelle des ersten Teils mit beeindruckend klarem Klang neu gemastert werden.
Mehr Informationen und weitere Inhalte finden Sie auf der Google Arts & Culture Plattform sowie auf der DG120-Website.